Philipp Fuge ist ein Aussteiger auf Zeit. Dass er lange unterwegs sein kann, hat er sich schon einmal bewiesen, als er von Berlin aus zum Nordkap gewandert ist. Diesmal aber will er ganz Europa von Süd nach Nord durchqueren. Am Ende sind es 6575 Kilometer, die der knapp 40-Jährige in 272 Tagen gelaufen ist. 35 Breitengrade liegen zwischen Start- und Endpunkt, sieben Länder, vier Jahreszeiten und 267 Schlafplätze. Wandern mit kleinem Budget Von Tarifa aus ist der Arzt im Januar losgelaufen, und als er am Nordkap ankommt, ist es Herbst. Der Mann hatte es nicht eilig; es war ihm wichtiger, bei seiner Wanderung durch Europa keinen Kilometer auszulassen. „Mein Ziel ist das Unterwegssein“ schreibt er in seinem Buch. 500 Euro an Ausgaben hat er pro Monat kalkuliert. Das Budget ist in Spanien noch relativ einfach einzuhalten, im teuren Skandinavien wird es schwieriger. Vom Regen in die Traufe Auch das Wetter verändert sich unterwegs. Wölbt sich in Spanien und Frankreich meist ein blauer Himmel über dem Wanderer, kommt er auf dem weiteren Weg immer öfter vom Regen in die Traufe. Doch Regentage können Fuge nicht erschüttern, schon eher der Müll, durch den er am Rand von spanischen Straßen wandert, Quälgeister wie…
Unter 1000 Kilometer fängt Christine Thürmer „erst gar nicht an“. Deutschlands wohl bekannteste Weitwanderin ist überzeugt davon, dass man sich quälen muss, um echte Glücksgefühle zu erleben. „Weitwandern wird Sie lehren, Ihren Körper zu lieben. Es wird Ihnen Zukunftsängste nehmen und Freiheit schenken… Es wird Sie zu einem glücklicheren Menschen machen.“ Wie das funktionieren soll, davon handelt Thürmers neuestes Buch „Weite Wege wandern“, in dem sie Erfahrungen aus ihrer Weitwanderer-Karriere und ihrem minimalistischen Lebensstil großzügig weiter gibt. Sogar der Löffel hat Löcher Alle Besitztümer der ehemaligen Managerin passen unterwegs in einen kleinen Rucksack und wiegen gerade mal knapp sechs Kilogramm. Beim Weitwandern wird an allem gespart, was unnötiges Gewicht verursacht. „Bei mir hat sogar der Löffel Löcher“, verrät Thürmer. Immer dabei: Ein Zelt, eine Isomatte, eine Art Schlafsack, ein Satz Wechselkleidung und Kochutensilien. Groß dürfen da die Ansprüche nicht sein. Das gilt auch fürs Budget: Zehn Euro pro Tag veranschlagt die Vielgewanderte fürs Essen aus dem Supermarkt, hinzu kommen 300 Euro im Monat für ein „kleines Verwöhnprogramm“ und 250 Euro für Beförderung und unerwartete Ausgaben. Insgesamt nicht mehr als 1000 Euro. Keine Frage des Alters Die Entscheidung fürs Weitwandern ist ihrer Erfahrung nach keine Frage des Geldes auch keine Frage…