Ursula Poznanski ist eine Meisterin der Spannung. Am liebsten entwickelt sie ihre Thriller rund um aktuelle Technologien. Das gilt auch für ihren neuen Thriller „Scandor“. Nein, es geht nicht um die viel diskutierte KI, auch wenn dieser Lügendetektor KI-Elemente enthält. Er reagiert auf die kleinste Flunkerei und korrespondiert über Körperfunktionen. Nicht so schlimm, denkt man erstmal. Aber wir kennen ja Ursula Poznanski. Sie hat sich da wieder ein Szenario ausgedacht, das Ängste vor übergriffigen digitalen Errungenschaften schürt. Lügen und Traumata Philipp und Tessa, beide 18, haben sich auf eine ganz besondere Herausforderung eingelassen und lernen einander dabei kennen. Sie sind zwei von 100 Menschen, die einen neu entwickelten, unfehlbaren Lügendetektor testen sollen: Scandor. Wer beim Lügen erwischt wird, ist draußen und muss sich dem Trauma seines Lebens stellen. Dem Sieger winken fünf Millionen Euro. Viel Geld, das einige der Teilnehmenden dazu verlockt, bei den Frage- und Antwort-Duellen zu unfairen Mitteln zu greifen. Und dann gibt es wohl jemanden im Hintergrund, der die Fäden zieht und seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Die Spannung wächst Es fängt alles ganz harmlos an und steigert sich ab der Mitte bis zum Show Down am Ende, der einige der losen Fäden zusammenführt. Auch wenn da…
Ursula Poznanski ist ein Phänomen. Nach Erfolgen mit Jugendbüchern („Erebos“) schreibt die Wienerin auch Erwachsenen-Romane und All-Age-Thriller, die nahezu regelmäßig auf den Bestseller-Listen zu finden sind. Auch Oracle hat das Zeug zum Bestseller, selbst wenn sich in dem spannungsgeladenen Thriller um den jungen Julian einige Ungereimtheiten finden. Die Sache mit den Markern Der 17-Jährige hatte als Kind merkwürdige Visionen. Manche in seiner Klassen hatten merkwürdige „Marker“ am Körper oder im Gesicht, die nur er sehen aber nicht enträtseln konnte. Was sollte die rote Wolke bedeuten, die Verenas Beine verdeckte, was die Nebel, die aus Lars‘ Augen quollen? Julian zog sich ängstlich zurück, wurde gemobbt und fand erst durch Medikamente und Psychotherapie zu einem „normalen“ Leben. Doch bei einem Klassentreffen stellt er schockiert fest, dass Verena im Rollstuhl sitzt. Sollte die rote Wolke auf den späteren Unfall des Mädchens hinweisen? Und was bedeuteten die anderen Marker? Was ist mit der Zukunft? Julian, inzwischen in einem Studentenwohnheim mit dem lebenslustigen Robin und der einfühlsamen Pia befreundet, ist entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen und die Tabletten abzusetzen. Womöglich könnten seine Visionen dabei helfen, Schlimmes zu verhindern. Kann er die Zukunft verändern? Die Geister, die er rief… Die Verantwortung lastet schwer…
QAnon-Anhänger, Querdenker, Esoteriker – Corona scheint Verschwörungstheorien jeglicher Art zu beflügeln. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Ursula Poznanski das Thema aufgreifen würde. Die österreichische Autorin ist mit ihren Büchern (fast) immer am Puls der Zeit. Auch mit Shelter, ihrem neuen Roman, in dem eine Schnapsidee zu ungezügelter Hetze führt. Hashtag Shelter In Partylaune bringen ein paar Jugendliche über Social Media eine Fake-Realität unters Volk – von Aliens, die sich Menschen als Wirte aussuchen, um irgendwann unseren Planeten zu kapern. Hashtag Shelter läuft schnell aus dem Ruder und entwickelt sich aus der virtuellen zu einer realen Hexenjagd. Im Zentrum der Hasskampagne steht der Schauspiel-Eleve Benny, der sich immer mehr verfolgt fühlt. Octavios Spielchen Denn es gibt einen einen neuen Player, Octavio. Er hat in Windeseile die Story gekapert und nutzt sie für seine Zwecke. Benny will den Spuk so schnell wie möglich beenden, doch seine Aufklärungsversuche machen ihn nur zur Zielscheibe der „Octavianer“ und entfremden ihn von seinen Freunden. Die Sache eskaliert, es gibt die ersten Verletzten. Mit heißer Nadel So weit so nachvollziehbar und auch spannend. Doch die Auflösung bleibt diesmal eher unbefriedigend, obwohl es Poznanski gelingt, gegen Ende noch eine Breitseite gegen den Heiler-Wahn unterzubringen. Da…
Cryptos ist eine friedliche Welt, eine Welt, in der alle sich auf einander verlassen können. Aber Cryptos ist nicht echt. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Ursula Poznanski schildert in ihrem Roman Cryptos eine Welt am Abgrund und nimmt dabei Bezug auf aktuelle Probleme und virtuelle Möglichkeiten. Mastermind und Weltendesigner Corona hat den Klimawandel in den Hintergrund gedrängt. Doch es lässt sich nicht übersehen, dass es wärmer und trockener wird. Das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten, scheint in weite Ferne gerückt. Wie aber geht es weiter in einer erhitzten Welt? Womöglich so, wie es Ursula Poznanski beschreibt. Da ist die Erde am Ende und ein lebenswertes Leben nur in virtuellen Welten möglich. Solchen, wie sie Jana designt, die Nachwuchshoffnung von Mastermind, der alles beherrschenden Weltfirma. Unerklärliche Todesfälle Die jungen Weltendesigner können Venedig aufleben lassen oder das London des 17. Jahrhunderts, sie können Fantasy-Welten entwickeln, Vampir- oder Wettkampf-Welten, Gruseliges und Grausames, Nostalgisches und Zauberhaftes. Als es ausgerechnet in Janas friedlichem Kerrybrook zu unerklärlichen Todesfällen kommt, ist die junge Designerin alarmiert und versucht, den Störfällen auf den Grund zu gehen – und das, obwohl ihre Vorgesetzten sie beurlaubt haben. Die Taube als Botschaft Jana stehen am Anfang…
Ursula Poznanski konnte nicht widerstehen: Erebos ist zurück. Das Spiel, an dem sich Nick Dunmore vor zehn Jahren beinahe die Zähne ausgebissen hat, meldet sich von selbst auf seinem PC. Nicht genug damit, auch auf dem Handy ist Nick mit dem rätselhaften Spiel verbunden – ständig und überall. Und Erebos mischt sich skrupellos in Nicks Leben ein, beendet seine Beziehung, manipuliert seinen Alltag als Fotograf. Als er begriffen hat, dass er selbst zu Spielfigur zu werden droht, rettet sich Nick über analoge Kommunikation, Postkarten und Briefe. Zusammen mit seinem Freund Victor versucht er, Erebos auszuhebeln. Als die beiden dann auch noch den alten Kumpel Speedy mit ins Boot holen, wird der zusammengeschlagen. Für Nick ein Omen, dass Erebos zu allem bereit ist, wenn er nicht kooperiert. Jugendliteraturpreis für Erebos 1 Mit Erebos begann die sensationelle Karriere von Ursula Poznanski. Ihr Roman über ein Spiel, das die Spieler zu Marionetten macht, traf vor neun Jahren den Puls der Zeit und brachte der Wiener Autorin den Jugendliteraturpreis ein. Eigentlich wollte Poznanski keine Fortsetzung schreiben. Die Geschichte sei auserzählt, meinte sie. Aber die Entwicklung künstlicher Intelligenz und von Sprachassistenten wie Alexa und Siri, die Allgegenwart von Smartphones und die Abhängigkeit von solchen Geräten…
„Also: Der Thalamus ist eine Art Schaltzentrale. Zum Beispiel leitet er das, was das Auge sieht, zur Großhirnrinde weiter. Aber er filtert es auch, er checkt ab, welche Eindrücke gerade wichtig sind, und die werden dann bis ins Bewusstsein vorgelassen. So ungefähr funktioniert das auch mit Hören, Schmecken, Fühlen – bloß beim Riechen mischt er sich nicht groß ein.“ So erklärt der Hirnchirurg Prof. Kleist den Teil des Zwischenhirns. Wer steuert wen? Thalamus ist auch der Titel des neuen Thrillers von Ursula Poznanski – und wie gewohnt wagt sich die Autorin an ein ebenso aktuelles wie sensibles Thema. Diesmal ist es die Hirnforschung. Der Thalamus gilt als das Tor zum Bewusstsein. Wer darauf Einfluss nimmt, könnte den Menschen steuern. Protagonist ist der 17-jährige Timo, der bei einem Mopedunfall schwer verletzt wurde. Operiert hat ihn der renommierte Professor Kleist, der ihm auch den Aufenthalt in einer Reha-Einrichtung empfohlen hat. Was Timo da erlebt, gehört (noch) ins Reich der Utopie oder auch der Dystopie, je nachdem, wie wichtig man die menschliche Autonomie nimmt. Ein unerwarteter Mitstreiter Jedenfalls trifft Timo in der idyllisch gelegenen Anlage auf einige Jugendliche in seinem Alter, die ebenfalls am Gehirn operiert wurden. Ob sie ähnliche Symptome haben wie…
Mit ihren Jugendbüchern war die Wiener Autorin Ursula Poznanski oft genug ihrer Zeit voraus. Diesmal hat es nicht so ganz geklappt. Denn Drohnen sind schon jetzt keine Seltenheit. Vor kurzem erst ist eines der Flugobjekte unter meinem Fenster gecrasht. Und bei meiner letzten Reise auf Mauritius war eine Kollegin dabei, die ihre Drohne auf Fototour schickt. Nerviger Typ Elanus hat also viele Geschwister. Doch die wenigsten sind wohl so auf das Ausspähen anderer programmiert wie er. Der 16-jährige Jona, ein intellektueller Überflieger und Klugscheißer, benutzt Elanus zunächst wie ein Stalker. Das macht ihn nicht gerade sympathisch. Und sein erster Auftritt in der neuen Uni, wo er so ziemlich der jüngste Student ist, geht auch katastrophal daneben. Dass Jona sich in der Gastfamilie, in der er während des Studiums leben soll, nicht wohlfühlt, kann man sich unter den Umständen gut vorstellen. Nichts passt dem jungen Superhirn, weder das Essen, das die Hausfrau auf den Tisch bringt, noch die Familiengespräche und schon gar nicht die Tochter, die etwas älter ist als er. Da ist man schon leicht genervt mit dem Typen, dem man wohl nichts recht machen kann. Und wer wäre schon gerne in der Situation von Linda, der Jona Elanus hinterherschickt?…