„Woher etwas kam, war ein wichtiger Teil von Juan Diegos Schriftstellerleben… ‚Das echte Leben ist zu schludrig, um als Modell für gute Fiktion zu taugen‘, hatte Juan Diego gesagt. ‚Gute Romanfiguren sind charakterlich ausgereifter als die meisten Menschen, die wir in unserem Leben je kennenlernen. Figuren in Romanen sind nachvollziehbarer, stimmiger, vorhersehbarer. Romane, sofern sie etwas taugen, sind nicht chaotisch, das wirkliche Leben dagegen schon. In einem guten Roman kommt alles für die Erzählung Wichtige von etwas oder von irgendwoher.’“ In John Irvings neuen Roman „Straße der Wunder“ kommt alles aus der Kindheit im mexikanischen Oaxaca, wo der wissbegierige Junge mit seiner hellseherisch begabten Schwester Lupe auf einer Müllkippe aufwächst – allerdings unter dem Schutz des Müllkippenchefs, der möglicherweise auch Juan Diegos Vater ist. Die Mutter der beiden, eine Prostituierte, die im Jesuitenkloster putzt, stirbt beim Versuch, eine Madonnenstatue zu entstauben, die Schwester beim Füttern eines Löwen. Und Juan Diego wird zum hinkenden Krüppel, weil der Müllkippenchef ihn beinahe überfährt. Der alte Schriftsteller träumt von seiner Kindheit Doch das alles erfährt der Leser erst nach langen Erzählspiralen, die zwischen Kindheit und Alter mäandrieren, weil sich der mittlerweile als Schriftsteller erfolgreiche Juan Diego auf seiner Reise auf die Philippinen in die Kindheit…