Es war eine Zeit der Revolte, die Jungen rebellierten gegen die Alten – und der 23-jährige Südtiroler Reinhold Messner veröffentlicht seinen Appell zum Verzicht technischer Hilfsmittel beim Klettern. „Clean Climbing“ wird zum Schlagwort einer neuen Generation von Kletterern, die sich dem Freiklettern verschreiben. 50 Jahre später blickt der 73-jährige Messner zurück auf das, was er als junger Mann ausgelöst hat. „Wir waren Einsteiger, nicht Aussteiger“ Denn der Autor aus dem Villnößtal ist nicht nur einer der berühmtesten Bergsteiger der Welt, er ist für viele junge Kletterer auch Vorbild, wie das Buch „Mord am Unmöglichen“ zeigt. Wobei der Südtiroler einräumt: „Jede neue Generation versuchte möglich zu machen, was die Gestrigen als unmöglich deklariert hatten“. Und er grenzt sich gegen die 1968-er Revoluzzer ab: „Wir waren Einsteiger, nicht Aussteiger.“ Wie für Messner bedeutet der Verzicht auf technische Hilfsmittel beim Klettern auch für die meisten der in dem Buch Versammelten, den Bergen Respekt zu erweisen. Durch die Setzung von Bohrhaken sehen sie diesen Respekt gefährdet – und auch die Chance für künftige Kletterer, Unmögliches möglich zu machen. Statt um mehr Sicherung gehe es beim Klettern um mehr Sicherheit, denn: „Kletterer wollen bis an ihre Leistungsgrenze gehen, dabei aber nicht ins Kar stürzen.“ Das…
Reinhold Messner hat so ziemlich alles geschafft, was ein Bergsteiger schaffen kann: Der Sohn eines Dorfschullehrers aus dem Villnösstal hat alle 14 Achttausender dieser Welt bestiegen, er war (zusammen mit Peter Habeler) der erste Mensch, der den Everest ohne Flaschensauerstoff bezwang. Er hat in Begleitung von Arved Fuchs die Antarktis durchquert und im Alleingang die Wüste Gobi. Doch nicht genug damit, der lange ungeliebte Sohn Südtirols hat seiner Heimat eine Reihe von Bergmuseen beschert, er hat als Europa-Politiker die Positionen der Grünen vertreten und Berge von Büchern veröffentlicht. Kein Wunder, dass dieser Mann zur lebenden Legende wurde. Filme wurden mit und über ihn gedreht, – und nun hat er es auch in einen Comic geschafft. Ein komplexes Leben in drei Kapiteln Der italienische Zeichner und Buchautor Michele Petrucci hat sich daran gemacht, Messners „komplexes Leben“ als einen Comic in drei Kapiteln zu erzählen: „Der Berg“, „Die Leere“, „Der Phönix“. Wobei Petrucci nicht linear erzählt, sondern leitmotivisch den Mann porträtiert, der immer neue Herausforderungen sucht, dessen Gedanken aber immer um die eine Tragödie kreisen, die sein Leben verändert hat: Um den Tod seines Bruders Günter am Nanga Parbat. Petrucci zeichnet die beiden Messner-Brüder als Seelen-Verwandte, die unter der Knute des strengen…