Ein altes serbisches Ehepaar wird im Kosovo ermordet. Von nationalistischen Albanern, die die Rückkehr der Serben mit Misstrauen betrachten? Weil ihr Onkel liebevolle Erinnerungen an die Frau hat, macht sich Milena Lukin auf die Suche nach dem Mörder – und bringt sich dabei selbst in Lebensgefahr. Doch obwohl sie in dem albanischen Dorf die Feindschaft der Bewohner zu spüren bekommt, erhärtet sich ihr Verdacht, dass hinter dem Mord andere Interessen stecken. Sie sieht das Haus der alten Leute, eine Bruchbude ohne Strom und Wasser. Sie hört von EU-Geldern, die für die Rückführung der vertriebenen Serben fließen und fragt sich wohin. Sohn und Tochter der Ermordeten können ihr nicht weiter helfen, aber der Zufall bringt sie auf die richtige Spur. Nach Kornblumenblau hat das Duo Christian Schönemann und Jelena Volic mit Pfingstrosenrot wieder einen spannenden Krimi vorgelegt, der nicht nur den ungelösten Konflikt zwischen Serben und Albanern im Kosovo thematisiert, sondern auch die Probleme aufzeigt, mit denen die europäische Politik konfrontiert ist. Milena beklagt das Verschwinden einer ganzen Kultur, die Engstirnigkeit der Nationalisten und die ungebremste Vetternwirtschaft: „Über Jahrhunderte waren die Kulturen zusammengewachsen, hatten sich ergänzt und bereichert, und jetzt wurde von Politikern und Nationalisten penibel nach den Unterschieden gesucht. Diese…