Ein türkisches Viertel in Moena,ein Weiler mit zwei Campanili, eine Jeanne d‘Arc des Tiroler Widerstands gegen Napoleon – so kennt man die Dolomiten eher nicht. Giulia Castelli Gattinara hat einen anderen Blick auf die bleichen Berge, seit 25 Jahren Unesco Welterbe und für Reinhold Messner „die schönsten Berge der Welt“. Über Südtirol hinaus Die meisten Deutschsprachigen verorten dieses Weltnaturerbe größtenteils in Südtirol. Doch die Dolomiten erstrecken sich auch über die Provinzen Trient, Belluno, Pordenone und Udine. Und so weitet denn auch Giulia Castelli Gattinara den Blick über Südtirol hinaus auf die zerklüfteten Felsnadeln und die Dolomitentäler. Da mag man so manches vermissen wie das Märchen vom Zwergenkönig Laurin und seinem Rosengarten oder die Sagen um die Königstochter Dolosilla und den falschen König im Reich der Fanes, für die Ladiner eine Art Nationalepos. Bauernmagd und Heilige Kümmernis Dafür liest man von der „Unbeugsamen Katharina“, einer Bauernmagd, die angeblich mit einer Heugabel die Franzosen zurückdrängte und so zu „einer Art Jeanne d‘Arc des Tiroler Widerstands“ wurde. Oder von der „Heiligen Kümmernis“ in der Lamprechtsburg, einer gekreuzigten Figur mit Bart und Ballerinas, die „zum Symbol des Feminismus wurde“. Man liest von „allzu oft übersehenen Alpinistinnen wie Paula Steger oder Antonia Verocai“, aber auch…