Eigentlich ist der Grazer Fotograf Michael Königshofer ja eine Frostbeule, wie er im Vorwort zum beeindruckenden Bildband „Winter im Kühlschrank“ schreibt. Aber die Faszination der Winterwunderländer im Norden Europas ist dann doch größer als die Angst vor der Kälte. Am liebsten ist er allein und zu Fuß unterwegs, aber auch per Anhalter, im Boot, im Bus oder im Helicopter, zwischendurch auch im eigenen Auto. Hauptsache Abenteuer! Black Metal und Naturgewalten Die Vorliebe für Black Metal brachte den jungen Mann nach Norwegen, inzwischen ist es die Landschaft. Doch zu den Naturgewalten Norwegens passt für Königshofer auch heute noch Black Metal. In Island überraschte den Nordland-Liebhaber die „Dichte an Künstlern, wie kaum anderswo auf der Welt“, auf den Faröern der Flughafen in der Größe einer Schulaula. Auch die buchstäbliche Entrücktheit der Dörfer beeindruckte ihn nachhaltig. Edinburgh und Harry Potter Dagegen fühlte er sich in der schottischen Hauptstadt Edinburgh mit ihren „verwinkelten Gässchen und beinahe magisch wirkenden Gemäuer“ wie „in einem Harry-Potter-Film“, und von der Landschaft überwältigt. Auf Grönland geriet er in einen Schneesturm und wunderte sich darüber, dass es dort immer wärmer wurde, je weiter er nach Norden kam. Immer wieder Menschen Gleich zwei Mal bereist der Fotograf Norwegen und Island, um…
Der Süden ist für viele Norweger der Inbegriff eines Traumurlaubs: Sonne, Strand und Meer, gastfreundliche Einheimische, mediterrane Genüsse. Einst lag der Süden tatsächlich im Süden Europas, in Italien. Heutzutage kann der Süden nach Meinung von Are Kalvo auch Brasilien sein oder Thailand. „Der Süden existiert unabhängig von Staatsgrenzen, Kontinenten und politischen Entwicklungen. Viele von uns kennen Menschen oder haben von welchen gehört, die im Süden Urlaub gemacht haben, ohne ganz genau zu wissen, in welchem Land sie eigentlich waren.“ Selbstversuch vor 18 Jahren Vor 18 Jahren hat der norwegische Komiker versucht, dem Phänomen auf den Grund zu gehen – bei einem Selbstversuch. Inzwischen ist die Reise in den Süden „so alltäglich wie ein Hüttenwochenende“. Doch seit Corona ist auch das anders, und die mittlerweile 18 Jahre alten Erfahrungen von Kalvo unter der „Pauschalsonne“ haben in der deutschen Übersetzung eine ganz neue Aktualität gewonnen. Sauf- und Anti-Touristen Zwar sind die Erlebnisse und Begegnungen meist norwegisch eingefärbt, aber vielerorts sind die Nationalitäten im Urlaub austauschbar, verhalten sich Deutsche, wenn sie am Ballermann die Sau rauslassen, nicht viel anders als Norweger in Magaluf. Und noch immer stimmt, dass Rucksacktouristen „auf gar keinen Fall Touristen“ sein wollen und dass die Suche nach der vielbeschworenen…