Zur Osterzeit von München an den Bodensee: Die 14 Tage lange Wanderung auf dem Münchner Jakobsweg ist der Einstieg zu zwölf Pilgertouren in den Alpen. Ein relativ leichter Einstieg mit bekannten Zielen wie dem Kloster Andechs, dem heiligen Berg, oder der Wieskirche und dem Pfänder. Pilgern in den Alpen Pilgern ist ein Zustand, davon ist Sandra Freudenberg überzeugt. Mit ihrem Buch „Hoch und Heilig“ lädt sie zum Pilgern in den Alpen ein. Die fast meditativen Fotos dazu stammen von Stefan Rosenboom, der die Autorin auf einigen der Pilgerwege begleitet hat. Druidin und Wildschütz Zwölf besondere Pilgerwege stellen die beiden vor – in Bayern, Österreich, Südtirol und in der Schweiz, und Sandra Freundenberg erzählt dazu Sagen und Legenden. Oft stehen die christlichen Kapellen und Kirchen auf uralten Kultstätten. Im mystischen Mühltal etwa kennt die Autorin das Grab eine Druidin, das von Frauenkreisen geschmückt wird. Und manchmal wird bei den Wallfahrten nicht nur der Heiligen gedacht, sondern auch legendärer Wilderer wie des Wildschützen Jennerwein. Seelenlandschaft… Für den einen Weg reichen einige Stunden, für andere muss man sich mehrere Tage, gar Wochen, Zeit nehmen. Die einen führen tatsächlich ganz hoch hinauf wie der höchstgelegene Kreuzweg am Großvenediger. Andere begnügen sich mit mittleren Höhen,…
Die Curves Bildbände machen mit kurvenreichen Strecken ihrem Namen alle Ehre. Nun waren die Autoren in Deutschland unterwegs. Auf der beigelegten Karte sieht die Strecke schon recht kurvig aus, vor allem am Anfang und am Ende. Von Freistaat zu Freistaat führt sie, von Bayern nach Sachsen – immer an der grünen Grenze entlang, von München bis Dresden, von der Isar bis an die Elbe. Genüssliche Schleifen Schon kurz nach München beginnen „die genüsslichen Schleifen“ im hügeligen Voralpenland. Nächste Etappe ist Passau, eine andere Welt. Flachwellig geht es weiter in den Norden bis nach Hof, wo die fahrenden Autoren eine Ehrenrunde einlegen – durch den Thüringer Wald. Grenzland-Erfahrungen sind auch auf der Weiterfahrt nach Dresden drin. Und dann gönnen sich die Leute von Curves noch das Erlebnis der Porsche-Rennstrecke in Leipzig. Nichts für Automuffel Die Curves Bücher sind nichts für Automuffel. Aber man muss auch kein Porsche-Fan sein, um Gefallen an ihnen zu finden. Das liegt am „Blumenstrauß von Geschichten“ ebenso wie an den großformatigen Fotos, die dazu einladen, auch Deutschlands unbekannten Seiten mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Originelle Texte Die Texte sind so originell, dass man sie immer wieder gerne liest. Da schwebt etwa am Münchner Gärtnerplatz „Freddy Mercurys Geist im…
Paul Heyse? Wer kennt noch den Namen und weiß, dass dieser Mann als erster Deutscher den Nobelpreis für Literatur erhalten hat. Allein schon deshalb ist die Idee aller Ehren wert: Mit seinem Roman „Am Götterbaum“ will Hans Pleschinski den Dichter aus der Vergessenheit holen. Fährt man in München durch die gleichnamige Unterführung, wird man kaum glauben, dass sie nach einem ehemals weltberühmten und geachteten Autor benannt ist. Götterbaum und Villa Dabei gäbe es wohl die – allerdings bewohnte – Heyse-Villa, in der sich zu Lebzeiten des Autors die Künstlerszene Münchens traf. Auch Thomas Mann, Theodor Fontane und Franz von Lenbach waren dort willkommene Gäste. Pleschinski ließ sich von der immer wieder vom Abbruch bedrohten Villa und dem im weitläufigen Garten stehenden „Götterbaum“ zu einem Gedankenexperiment inspirieren: Was wäre, wenn die Stadt München aus der Villa ein „Paul-Heyse-Zentrum“ machen wollte? Heyse-Strophen auf den Lippen Im Vorfeld dieser fiktiven Umgestaltung schickt er eine Stadtbaurätin, eine Schriftstellerin und eine durch einen Skiunfall behinderte Archivarin zu einem Ortstermin mit einem Heyse-Experten durch die Stadt. Mit „Heyse-Strophen auf den Lippen“ flanieren sie durch das heutige München, streiten über das Werk von Paul Heyse und machen sich ihre Gedanken zur aktuellen Entwicklung der Stadt. Betulicher Tonfall…
Jetzt ist es soweit: München öffnet, und nicht nur die Gastronomen freuen sich. Doch wohin zuerst? Da kommt Hannelore Fisgus mit ihrem Buch über Münchens Gastroszene gerade recht. Aus rund 2700 gastronomischen Betrieben in der bayerischen Landeshauptstadt hat die Rundfunk-Journalistin zwei Dutzend herausgesucht, die mehr bieten als Weißwürste, Wurstsalat & Co. Appetitlicher Genuss-Streifzug Natürlich spielt bei dem Genuss-Streifzug, den Ingolf Hatz appetitlich in Szene gesetzt hat, auch typisch Bayerisches wie Leberkäs eine Rolle. Dazu gibt‘s sogar ein Rezept zum Selbermachen. Und ohne Brezen geht gar nichts, in diesem Fall kommen sie aus der Hofbräuhaus-Kunstmühle und werden noch von Hand geschlungen. Aber Fisgus geht auch mit der Zeit: Aus dem Bodhi im Multi-Kulti-Viertel Westend kommen die Rezepte für Tofu-Bratlinge oder eine vegane Quiche und aus der Senioren-Backstube Kuchentratsch ein veganer Rote-Bete-Schoko-Kuchen. München von früh bis spät Bei ihrer Suche nach Münchner Schmankerln war Fisgus emsig unterwegs – in Hinterhöfen und auf dem Viktualienmarkt, im Schlachthof und in Brauereien, in Hotspots und in der Vorstadt. 40 Rezepte hat die begeisterte Hobbyköchin dabei zusammengetragen und außergewöhnliche Menschen porträtiert. Los geht‘s mit dem Frühstück im „Franzosenviertel“ beim Bio-Bäcker und nach getaner Arbeit lockt das Kubaschewski am Stachus zu „Schampus und Schmarrn“. Ramen-Suppe und Prinzregententorte…