Martina Bogdahn weiß, wovon sie schreibt. Das spürt man vor allem in den eindringlichen Schilderungen des Landlebens in ihrem ersten Roman „Mühlensommer“. Die Fotografin ist in Weißenburg geboren und auf einem Einödhof aufgewachsen. Die Ähnlichkeiten mit der Protagonistin des Romans sind also nicht zufällig. Wie die Ich-Erzählerin Maria hat Martina Bogdahn dem elterlichen Hof den Rücken gekehrt, um zu studieren und später in München zu leben. Zwischen Stadt und Land Was sie in „Mühlensommer“ thematisiert, kennt sie selbst: Das Leben zwischen zwei Welten und die Sehnsucht nach Heimat. Dabei ist die Mühle, die im Mittelpunkt des Romans steht, alles andere als heile Welt. Das Geld ist knapp, auch die beiden Kinder Thomas und Maria müssen mithelfen – bei der Ernte, beim Hopfenzupfen, auch beim Schlachten. Die Eltern haben wenig Zeit für die Kinder, die Oma führt ein strenges Regime und entspricht so gar nicht den kindlichen Vorstellungen einer liebevollen Großmutter. Im Gegenteil, als Maria sich über die ersten Katzenbabys freut, werden sie von der Oma ertränkt. Nur keine Sentimentalitäten. Vertraute Gerüche Maria hat sich weit entfernt von diesem Leben, ist in der Großstadt angekommen und hat dort auch arrivierte Freunde gefunden. Die zwei Töchter sind Mode affin und haben keine…