Sandra Schulz hat ihre Erfahrungen mit Wohnmobilreisen schon in Spiegel-Kolumnen verarbeitet. Jetzt also auch ein Buch über die Monster Touren mit netten Tipps für Nachahmer und viel Selbst-Ironie. Übers Leben lernen Beim Campen, findet die Autorin in der Einleitung, „kann man viel übers Leben lernen… Man lernt auszuhalten, dass zusammenkommt, was nicht zusammenpasst: die Sehnsucht nach Freiheit und die Nähe zum Stellplatznachbarn, das Bedürfnis nach Privatsphäre und die Öffentlichkeit des Intimen, der Wunsch nach Individualität und die Gesetze der Tourismusindustrie, der Drang nach Originalität und das Diktat der Massenware. Und vielleicht der krasseste Widerspruch: das Bedürfnis nach Erholung und der Urlaub mit der Familie.“ „Bezaubernde Widrigkeiten“ Das gilt insbesondere für ihre Familie, denn die dritte im Bund ist das Töchterchen mit Down-Syndrom. Die Kleine sorgt für „Tage voller bezaubernder Widrigkeiten“ und die beschreibt Sandra Schulz umwerfend ehrlich und mit kaum nachlassendem Humor. Da tut es dann auch der Liebe zum fahrbaren Monster keinen Abbruch, wenn an einem Weihnachtsabend „alle mit heiligem Zorn ins Bett“ gehen. Am nächsten Tag ist sowieso alles wieder anders. Es macht auch nichts, wenn eine nahe Jauchegrube beim Campingplatz für dicke Luft sorgt oder wenn die Nachbarin grenzüberschreitend ihre Markise ausfährt. Übung in Toleranz Das Camperdasein…