Nach „Mischpoke“ nun also „Schlamassel“. Und wieder taucht Marcia Zuckermann tief in die Familiengeschichte der Kohanim und anderer Juden ein. Am Beginn der turbulenten Verwicklungen, der Tragödien und Dramolette steht John Segall, der mit einem der letzten Kindertransporte nach England entkommen war. 1962 kommt er nach Europa, um eine Mizwa zu erfüllen, eine Sohnespflicht gegenüber seinem von den Nazis ermordetem Vater. Weitläufige Verwandtschaft Auf der Suche nach seinen Wurzeln wird er mit seiner über viele Länder versprengten Mischpoke konfrontiert. Anhand dieser oft skurrilen Charaktere beschreibt Marcia Zuckermann ohne jede Larmoyanz den Leidensweg der europäischen Juden, die den Horror des Dritten Reichs überlebten. Glück und Unglück liegen da schier untrennbar beieinander. Mit jüdischem Witz macht Zuckermann selbst die schlimmsten Erlebnisse der weitläufigen jüdischen Verwandtschaft erträglich. Die Folgen des Holocaust Doch selbst wenn die Vernichtungslager nur am Rand erwähnt werden, sind der Holocaust und seine Folgen auch in dieser Familiengeschichte allgegenwärtig. Da ist das Foto mit dem Strick um den Hals des Vaters, das John zu seiner Expedition verpflichtet. Da ist das feindliche Umfeld in England, das den elternlosen jüdischen Kindern das Leben schwer gemacht hat. Da ist die Reise auf dem Seelenverkäufer gen Palästina, die viele Passagiere nicht überlebten. Da ist…