Zerbrechlicher Planet ist der Titel dieses Bildbandes, der die „Zeichen des Klimawandels“ abbildet. Das Thema spielte auch bei der Wahl eine wichtige Rolle. Und diejenigen, die nicht wählen konnten, hatten noch am 24. September in ganz Deutschland bei Fridays-for-Future-Demonstrationen ein starkes Zeichen gesetzt. Argumentationshilfe könnte ihnen dieser beeindruckende Bildband liefern, der in bestürzenden Bildvergleichen zeigt, was Klimawandel in der und für die Natur bedeutet. Wissen und nicht glauben „Wir wissen von der Klimakrise und glauben sie nicht“, schreibt der Wissenschaftsjournalist Fritz Habekuß im Vorwort. Wer die großformatigen Bildseiten aufschlägt, muss an die Klimakrise glauben. Denn sie konfrontieren die Betrachtenden mit den Auswirkungen des Klimawandels in all ihren Fassetten. Mit vernichtenden Tropenstürmen, die Wohnhäuser und Infrastruktur zerstören und Menschen heimatlos machen. Mit Winterstürmen, Eislawinen, Blizzards, Kältewellen. Wobei die Zerstörer auf den Fotos oft verstörend schön sind und die Schäden, die sie anrichten, erschreckend. Sehen und nicht erkennen Auf den ersten Blick sichtbar sind die schmelzenden Gletscher im Bildvergleich. Weniger sichtbar aber nicht minder gefährlich ist der tauende Permafrost, sind die sich ausbreitenden Wüsten und die austrocknenden Seen. Dazu kommen Waldbrände, Dürren und Hochwasser – alles dokumentiert mit eindrucksvollen Satellitenbildern. Ein bisschen Hoffnung Und ganz zum Schluss sozusagen als Trostpflästerchen werden noch…
An Gefahren besteht in dieser Welt kein Mangel. Corona ist beileibe nicht die einzige Bedrohung der menschlichen Existenz. Da wären noch Kriege und Klimawandel, Terrorismus und Rassismus, Unterernährung und Artensterben. Der Atlas der Gefahren kann diese komplexe Problematik nur streifen. Der höchste Friedhof der Welt Der Focus liegt in diesem eindrucksvoll bebilderten Band auf eher ungewöhnlichen, ungeahnten Gefahren, die nicht nur aus der Natur kommen, sondern oft auch von Menschen herausgefordert werden. Wie die tödlichen Unfälle durch mangelnde Sicherheit der Ausflugsboote in der schönen Halongbucht oder das Katastrophengebiet von Fukushima. Als „höchster Friedhof der Welt“ fand der Mount Everest Eingang in das Buch, als „gefährlichster Flughafen der Welt“ der Altiport Tenzing-Hillary in Lukla. Straße und Eisenbahn des Todes Nicht genug der tödlichen Superlative: „Gesäumt von Toten“ ist die Yungas-Straße, die Verbindungsstraße in Bolivien zwischen La Paz und dem Andendorf Coroico. Die von Häftlingen unter Lebensgefahr aus dem Felsen gehauene 70 Kilometer lange Straße mit über 3000 Metern Höhenunterschied trägt denn auch den Namen „Camino de la Muerte“ (Straße des Todes). Als „Eisenbahn des Todes“ ging die 415 Kilometer lange Bahnstrecke mit der legendären Brücke am Kwai ein, an der sich Gefangenenlager und Friedhöfe aneinander reihen. Sucht nach der Gefahr Schwindelerregende…
In der Einführung zu seinem Atlas des Unerwarteten würdigt Travis Elborough die Leistung des herzoglichen „Kosmografen“ Mercator, von dem im Frühjahr 1595 der „Atlas sive Cosmographicae meditationes de fabrica mundi“ erschien. Ein Werk mit 107 Karten, das trotz aller Genauigkeit doch nicht wie im Titel versprochen die „Struktur der ganzen Welt“ darstellte. Einige Karten fehlten ganz, andere waren wohl der Fantasie des Kartographen entsprungen. Mit seinem „Atlas des Unerwarteten“ knüpft Elborough an Mercators Atlas an und nimmt die Leser mit auf eine Reise zu 45 seltsamen oder erstaunlichen Orten, die per Zufall oder auch unbeabsichtigt entdeckt wurden. Titusville und Vaseline Zu all diesen Orten gibt es in dem schön gestalteten Buch eigens dafür angefertigte Karten, Schwarz-Weiß-Fotografien und eine geistreiche, oft spannende Geschichte. Zum Beispiel zur Wiederentdeckung der Insel Madeira, die einem Unwetter und einer unglücklichen Liebesgeschichte zu verdanken ist. Zu Titusville, dem längst vergessenen Geburtsort der Vaseline. Natürlich gehört auch Pompeji zu den durch Zufälle wieder entdeckten Orten oder Qumran am Toten Meer, wo Hirten die berühmten Schriftrollen als Erste entdeckten. Chess City und Nova Huta Ganz seltsam ist die Geschichte von Freshkills Park in New York, einstmals „ein natürliches Feuchtgebiet, in dem Stelzvögel und blaue Krabben lebten und Wildkräuter…