Der Kaffeedieb: Globale Gaunereien
Rezensionen / 15. März 2016

Kaffee ist für uns ein selbstverständliches Genussmittel. Das war nicht immer so, erst im 17. Jahrhundert wurde das Getränk, damals Kahve genannt, auch in Europa bekannt. Das Monopol auf das begehrte Getränk hatten allerdings die Osmanen. Dieser geschichtliche Hintergrund inspirierte den Autor Tom Hillenbrand, der mit seinen Krimis um den Luxemburger Koch Xavier Kiefer immer schon gerne ein Stück Lebensmittelgeschichte schrieb. Nun also taucht Hillenbrand mit dem „Kaffeedieb“ tief ein in die Geschichte der Ostindien Compagnie, die ihr Handels-Großreich ohne viel Skrupel über die damals bekannte Welt ausdehnt. Auch der Engländer Obediah Chalon, der mit Börsenspekulationen eine spektakuläre Pleite hingelegt hat, gerät in die Fänge der Compagnie. Nicht ganz freiwillig verpflichtet er sich, den Osmanen die wertvollen Kaffeestauden zu stehlen. Das ganze Personal traditioneller Schelmen- und Abenteuerromane Damit beginnt ein Abenteuer, das so ungleiche Partner wie einen bärbeißigen Seemann, eine Hochstaplerin, einen jungen Hugenotten und einen italienischen Feingeist zusammenführt. Hinzu kommen noch ein mit allen Wassern gewaschener Bastard des Sonnenkönigs, eine junge in den Wissenschaften auffällig bewanderte Jüdin – und natürlich Obediah selbst, der sich bei der Planung des Diebstahls auf seine internationalen Beziehungen ebenso stützt wie auf eine intelligente Verschlüsselung der Briefe, die den Inhalt vor den Spähern des…