Hier Draussen, das klingt nach Freiheit, frischer Luft. Wer in einer hektischen Großstadt lebt und noch dazu möglicherweise in beengten Verhältnissen, träumt gern vom Leben auf dem Land. Von viel Platz und viel Natur, von Kühen auf der Weide, frei laufenden Hühnern, kurz von einer Idylle. Doch was ist dran an solchen Träumen? Martina Behm, Journalistin und Strickdesignerin, kennt wohl beide Seiten, die städtische und die ländliche. In ihrem Debüt „Hier Draussen“ erzählt sie mit warmherzigem Verständnis vom dörflichen Leben jenseits der Idylle. Schattenseiten Lara und Ingo sind mit ihren Kindern raus aufs Land gezogen – auf den Reuserhof, einen „Resthof“ im fiktiven Dorf Fehrdorf. Doch die scheinbare Idylle zeigt schnell ihre Schattenseiten. Nichts da von den erträumten Selbstversorgerhöfen mit ein paar Schweinen, Kühen und Hühnern. Statt dessen industrielle Schweinemast und „Bodenhaltung“ von Hühnerhunderten. Und Ingo muss auch noch täglich zu seinem hippen Start-Up nach Hamburg pendeln. Die Sage Als er dann auf dem abendlichen Heimweg eine weiße Hirschkuh anfährt, erschüttert das die ganze Dorfgemeinschaft. Wenn so ein Tier getötet wird, geht die Sage, stirbt ein Mensch im Dorf binnen eines Jahres. Auch deshalb hat der jagende Nachbar die Hirschkuh zusammen mit Ingo getötet. Er wollte nicht allein verantwortlich sein….