Beim ersten großen UN-Gipfel zum Thema Flucht und Migration diskutierten die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen über den Umgang mit Flüchtlingen und Migranten. Die Themen Flucht und Integration haben nicht nur die Ergebnisse der Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern und der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus bestimmt, sind nicht nur Stammtischgespräche, sie beeinflussen auch den Tourismus und unsere Zukunft. „Wie die neue Völkerwanderung die ganze Welt verändert“ ist der Untertitel eines informativen Buches von Weltreporter.net, das sich mit der „Flüchtlingsrevolution“ in allen Erdteilen beschäftigt. Klar gestellt wird zunächst der Begriff „Flüchtling“ als „derjenige, der geht, obwohl er lieber bleiben würde“. Auch in den Traumzielen der Touristen sind Flüchtlinge Alltag Und mit solchen Flüchtlingen hat es die Welt auf allen Kontinenten zu tun, auch in den Traumzielen der Touristen: In Lateinamerika ebenso wie in Asien, in Australien wie in Kanada oder den USA. Keineswegs nur in Europa, wo die Weltreporter ein gefährliches Anwachsen der Fremdenfeindlichkeit registrieren aber durchaus auch viel Menschlichkeit schildern, die zu Hoffnung Anlass gibt: „Die Welt nach der Flüchtlingsrevolution kann eine solidarische Welt sein, eine gerechtere, eine vielfältigere, in der wir viele der Krisen von heute hinter uns gelassen haben werden.“ In den einzelnen Kapiteln begleiten die Weltreporter die Flüchtlinge…
„Hast du das Leben, fragte er sich, das du dir gewünscht hast? Aber auch vor einem Wunschleben machte die Gewohnheit nicht Halt.“ Selten wohl schafft es eine Lektüre, dass man den eigenen Standpunkt in Frage stellt. Doch bei Ursula Frickers Roman „Lügen von gestern und heute“ kommt man schnell ins Grübeln. Macht man es sich wirklich zu einfach, wenn man sich auf eine Meinung zum Thema Flüchtlinge festlegt? Folgt man nur dem Mainstream, wenn man für mehr Toleranz ist? Ist es eher Ausdruck von Denkfaulheit und Differenzierungsunwilligkeit, wenn man die Räumung von Flüchtlingsheimen ablehnt? Was ist wirkliche Überzeugung und wo lügt man sich in die eigene Tasche? Die Antworten sind nicht ganz einfach und nicht immer erfreulich. Was die Schweizerin Fricker in ihrem Roman zeigt, ist auch, dass es kein Schwarz-Weiß gibt. Dass unsere Welt eher grau ist – auch wenn wir es gerne anders hätten. Dass auch die andere Seite manchmal gute Argumente hat. Dass auch hinter einem Bürokraten ein mitfühlender Mensch stecken kann und hinter eine Tochter aus gutem Haus eine Terroristin. Fricker stellt drei Personen in den Mittelpunkt ihres Romans: Die Studentin Isa, die Prostituierte Beba und den Innensenator Otten. Isa, die sich zunehmend radikalisiert und Otten…