Die junge katalanische Schriftstellerin Irene Solà hat für ihren Roman „Singe ich, tanzen die Berge“ 2020 den Europäischen Literaturpreis bekommen: Auf wunderbare, vielstimmige Weise und in großen Bögen erzählt sie die Geschichte der Berge, die Erinnerungen an Jahrhunderte, an geologische Epochen und politische Konflikte in sich tragen, und vom Leben der Menschen in den abgelegenen Dörfern. Ewiger Tanz der Natur Alles ist miteinander verwoben im ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen. Dafür findet Irene Solà Sätze wie Blitzeinschläge und Bilder von surrealer Wucht. Ihre Sprache ist poetisch und von einer wilden Schönheit wie die schroffen Berge der Pyrenäen. Sie trägt diesen erstaunlichen Roman, der zwischen Traum und Wirklichkeit oszilliert, in dem Wolken sprechen und Trompetenpilze. In dem Menschen leben, lieben, gebären und töten. Sagen werden lebendig, Tote erwachen zum Leben in diesem ewigen Tanz der Natur. Doppelter Schicksalschlag Irene Solà stammt selbst aus einem kleinen Dorf in der Provinz Barcelona. In den Mittelpunkt ihres so vielschichtigen Romans hat sie eine Familie gestellt, die gleich doppelt von einem gewaltsamen Tod heimgesucht wird: Der Vater wird vom Blitz erschlagen, der Sohn stirbt bei einem Jagdunfall – erschossen von seinem besten Freund. Die Macht der Wörter Seiner Schwester Mia fehlen die Worte, um…