Die Cazalets ist eine groß angelegte Familiensaga von Elizabeth Jane Howard. Die Autorin hatte ein langes, bewegtes Leben, das sie wohl teilweise auch in ihren Büchern verarbeitete. 1923 in einer wohlhabende Holzhändlerfamilie geboren, fühlte sie sich von der Mutter ungeliebt. Die Ehe der Eltern scheiterte. Nach einem kurzen Versuch, Schauspielerin zu werden, heiratete sie mit 19 Jahren den Naturforscher und Marineoffizier Peter Scott, den sie nach dem Krieg verließ, um Schriftstellerin zu werden. Noch zweimal heiratete sie, auch die Ehe mit dem erfolgreichen Autor Kingsley Amis scheiterte. Elizabeth Howard starb vor sechs Jahren 90-jährig und von der Queen mit den Orden „Commander of the Empire“ geehrt. Und sie hinterließ eine Familiensaga, in der man viel von ihrem Leben wieder findet: Die Cazalets. dtv bringt alle fünf Bände in der Übersetzung von Ursula Wulfekamp heraus, drei Teile sind bereits erschienen: „Die Jahre der Leichtigkeit“, (siehe www.lilo-liest.de/zeitreise-ins-england-der-dreissiger/) „Die Zeit des Wartens“ und „Die stürmischen Jahre“. Frauen spielen die Hauptrolle In allen erweist sich Elizabeth Howard als exzellente Beobachterin, sensible Menschenkennerin und stilsichere Autorin. Für viele irritierend ist wohl, dass ein Großteil ihrer Familienchronik zu Kriegszeiten spielt, vor allem aber von Frauen handelt, von Liebe, Eifersucht, von Kindern und Haushaltssorgen. Und Elisabeth Howard…
Die Autorin ist schon tot, 2014 starb Elizabeth Jane Howard im Alter von 90 Jahren. 14 Jahre vorher hatte ihre die Queen den Verdienstorden Commander of the British Empire verliehen. Ausgezeichnet wurde das ehemalige Model für die fünfbändige Familienchronik über die Cazalets, die im England der Dreißigerjahre spielt und ein Spiegel der damaligen Gesellschaft ist. Die Schatten des Zweiten Weltkriegs Im Mittelpunkt steht eine großbürgerliche Familie, die auf dem Familiensitz Home Place in Sussex zusammenkommt. Elisabeth Jane Howard erweckt mit ihrer detailreichen Familiensaga über die Cazalets nicht nur eine vergangene Welt zum Leben, sie zeigt auch die Schatten, die der Zweite Weltkrieg auf die friedliche Idylle in Sussex warf. Und sie ist in der Beschreibung der in der Familie schwelenden Konflikte durchaus aktuell. Im ersten Band kehren die Cazalet-Brüder Hugh, Edward und Rupert wie jeden Sommer zusammen mit ihren Familien in das Haus ihrer Kindheit zurück. Die unbeschwerten Wochen werden überschattet von der Angst vor dem nächsten Weltkrieg. Und doch stellt sich die lange geübte Routine ein: „Kommt es dir nicht seltsam vor? Jeden Tag schlittern wir weiter in diesen grauenvollen Albtraum hinein, tun aber alle, als wäre nichts Besonders.“ Größere und kleinere Familienquerelen Die erwachsenen Cazalets haben ihre eigenen…