Eine schöne Idee hat Jan Kammann da gehabt. Als Lehrer für Englisch und Erdkunde in internationalen Vorbereitungsklassen unterrichtet der knapp 40-Jährige Schüler aus über 20 Nationen. Weil er mehr über die kulturellen Hintergründe seiner Schüler wissen wollte, nahm er sich ein Sabbatjahr und bereiste die Heimatländer seiner 10d. Nicht mit einem kommerziellen Reiseführer, sondern mit ganz persönlichen Anleitungen und Tipps seiner Schüler für ihre jeweiligen Herkunftsländer. Er nimmt das Klassenzimmer quasi mit auf die Reise. Mongolische Gastfreundschaft und mörderischer Roadtrip Und so taucht der Lehrer ein in den Alltag der Menschen im Iran, im Kosovo oder auf Kuba, besucht Armenviertel in Kolumbien, erlebt mongolische Gastfreundschaft in der Jurte, einen mörderischen Roadtrip in Armenien und begegnet der Hölle in der Taxic City von Accra, wo Elektroschrott ausgeweidet wird. Das Leid der Arbeiter lässt Kammann nicht kalt: „Die Minister in Accra haben diese offene Wunde ihrer Stadt ständig vor Augen. Jeder über sein Bier gebeugt, fragen wir uns mehr oder weniger sprachlos, in was für einer Welt wir eigentlich leben. Eine Antwort finden wir nicht.“ Andere Kulturen, anderes Leben Auch sonst fallen Antworten nicht immer leicht. Und immer dann, wenn er befremdet ist von den Sitten und Gebräuchen im Gastland, denkt er…