Die Bucket list ist ein alter Hut. Schon Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts arbeiteten Reisende „Pflicht-Sehenswürdigkeiten“ ab – die der Baedeker mit Sternchen versehen hatte. Da hatten Dampfschiff und Eisenbahn schon das „Massenreisen“ ermöglicht, und die wohlhabende Mittelschicht gönnte sich Pauschalurlaub in schwimmenden Hotels. Wer sich individuell auf Reisen begeben wollte, griff zum Baedeker. Der Baedeker war so zuverlässig wie unverzichtbar Die „Handbücher für Reisende“ im klassischen roten Einband profitierten auch davon, dass 1878 für Staatsdiener und später auch für Angestellte ein Anspruch auf Urlaub eingeführt wurde – Arbeiter und Dienstpersonal konnten davon nur träumen. Baedeker wurde zur Weltmarke, für Individualisten war er so zuverlässig wie unverzichtbar. Welche Ratschläge Karl Baedeker und seine Autoren ihren Lesern mit auf den Weg gaben, verrät das Handbuch für Schnellreisende. Nilkreuzfahrt: Zwei Büchsen Ochsenzunge und 60 Flaschen Medoc Für eine Nilkreuzfahrt etwa sollten die Reisenden ihren eigenen Vorrat organisieren, darunter z.B. so Unersetzliches wie zwei Büchsen Ochsenzunge oder zwölf große Büchsen Sardinen und immerhin 60 Flaschen Medoc (für drei Personen und zwei Reisemonate). Wenig Sympathie hatte der Autor für die Ägypter selbst, denen es bei Dienstleistungen vor allem ums Bakschisch gehe: „Man zahle nie früher,als bis alle Dienste geleistet sind und zwar…