Ermittlerpaar mit kleinen Mängeln
Rezensionen / 22. Januar 2020

Holger Karsten Schmidt, der als Gil Ribeiro mit der „Lost in Fuseta“-Krimireihe einen Kommissar mit Asperger-Syndrom nach Portugal schickte, hat für seinen neuen Krimi  „Die Toten von Marnow“ ein ganz außergewöhnliches Ermittler-Paar geschaffen, dem es gelingt, trotz so mancher Gesetzesübertretung den Lesern ans Herz zu wachsen. Die Grenzen verwischen, aber diese Rostocker Kommissare haben ihre Gründe für die Grenzüberschreitungen. Private Probleme und deutsch-deutsche Geschichte Da ist Frank Elling, Durchschnittsbürger und Vater einer Tochter, der für seine kapriziöse Frau einen Riesenpool in den Garten bauen lässt und sich dabei finanziell ganz schön übernimmt. Dass sein ganzes Privatleben ins Rutschen gerät, hat aber nicht nur damit zu tun. Und da ist die attraktive aber undurchsichtige Lona Mendt, die in einem Wohnmobil lebt und scheinbar niemanden an sich heranlassen will. Die beiden so unterschiedlichen Menschen ergänzen sich aber gut im Dienst, denn sie können beide ihrer Intuition vertrauen – und sich auf einander verlassen. Das ist besonders wichtig in diesem Fall, der tief in die deutsch-deutsche Geschichte hineinreicht. Was verbindet die Opfer? Daran denkt noch niemand, als der erste Tote gefunden wird. Ein Arbeitsloser, dem der Mörder die Kehle durchgeschnitten hatte. War er auch ein Kinderschänder? Einiges weist darauf hin. Auch eine für…