Irland ist für viele Sehnsuchtsziel. Wie einst Heinrich Böll haben sie auf der grünen Insel ihr Glück gefunden. Wer noch auf der Suche ist, bekommt Hilfe von der Reisebuchautorin Cornelia Lohs. 80 „Glücksorte in Irland“ verspricht sie und gerät schon beim Vorwort ins Schwärmen. Glück an der Westküste Wer ihr durch die 167 Buchseiten folgt, wird mit Sicherheit fündig, wenn auch vor allem an der Westküste. Hier hat Cornelia Lohs nicht nur grandiose Landschaften erkundet, sie hat auch magische Plätze gefunden, sich in die irische Sagenwelt vertieft und in die Kunstwelt der Moderne. Sie hat himmlische Aussichten genossen und irdische Genüsse. Sie ist in der City gepaddelt, im Park geradelt und hat im Doppeldecker-Bus Sightseeing mit Tee und Scones ausprobiert. Liebesschloss Kylemore Abbey Es gibt viel zu sehen und zu erleben auf der grünen Insel und damit auch viele Möglichkeiten, glücklich zu sein. Vielleicht ganz besonders beim „Schloss der Liebe“, Kylemore Abbey in Connemara. Ja, auch Irland hat so etwas wie das indische Taj Mahal. Auch Kylemore erinnert an eine unsterbliche Liebe, wie Lohs schreibt: Der Arzt Mitchell Henry hatte für seine geliebte Frau Margaret das 50-Zimmer-Schloss errichten lassen. Als die neunfache Mutter mit nur 45 Jahren bei einer Ägypten-Reise…
So ein Besuch verlassener und vergessener Orte kann ganz schön abenteuerlich sein – nicht nur an Halloween, dem Tag der Geister. Zumindest deutet Cornelia Lohs das in den Verhaltensregeln an, in denen sie nicht nur darum bittet, die Orte mit Respekt zu behandeln, sondern auch dazu rät, nicht allein zu gehen und sich mit festem Schuhwerk und reißfester Kleidung auszurüsten. Römerkastell und Rakete Dann kann‘s losgehen. 33 düstere und unheimliche Orte hat die Cornelia Lohs im Odenwald aufgespürt: verfallene Klöster, Burgruinen, verlassene Friedhöfe, Höhlen, ja sogar Galgen. Manche der Orte stammen aus der Römerzeit wie die Ausgrabungen des Römerbads Kastell Würzburg, andere aus der Neuzeit wie das Raketenmodell am Ortseingang von Hardheim, das an den Raumfahrtpionier Walter Hohmann erinnern soll. Relikte aus der Nazizeit An eine düstere Geschichte aus nicht allzu lang vergangener Zeit erinnert der „Goldfisch-Pfad“, ein zweieinhalb Kilometer langer Rundweg im Obrigheimer Wald, der die oberirdischen Überreste zweier unterirdischer Rüstungsfabriken aus der Nazizeit verbindet. An zehn Stationen wird von dem Menschen verachtendem Projekt (Tarnname Goldfisch) erzählt, von Rüstungswahn und Zwangsarbeit. Schaurige Szenerie Cornelia Lohs ist ihren „Lost & Dark Places“ sehr nahe gekommen, hat sie so fotografiert, dass sie besonders schaurig wirken – vor dunklen Wolken, im Nebel….