China, das Riesenland, die aufstrebende Großmacht, das Reich der Milliardäre. China, das nach unseren Industrie-Champions greift, das uns mit Plastikspielzeug zumüllt und sich Taiwan einverleiben will. Wir wissen viel über die Volksrepublik und kennen sie doch nicht. „China, wer bist du?“ fragt Simone Harre in ihrem Buch, das aus vielen Gesprächen mit Chinesen entstanden ist, mit Milliardären und Bauern, mit Designern und Verkäufern, Künstlern und Taxifahrern, mit Frauen und Männern, Jungen und Alten, mit Christen, Buddhisten, Muslimen, mit Vertretern von Homosexuellen und ethnischen Minderheiten. Was fehlt zum Glück? Sie wollte hinter die Kulissen blicken, die Seele des Landes er-spüren, und fragte die Menschen danach, was sie glücklich macht. Die Antworten, die sie bekam, waren höchst unterschiedlich. Sie zeigen, dass die Chinesen weit von einer einheitlichen Denkungsart entfernt sind, wie wir es immer wieder argwöhnen. Und sie zeigen, dass Reichtum nicht glücklich macht, auch wenn so einige auf „Vom-Tellerwäscher-zum-Milliardär-Karrieren“ zurückblicken können. Trotz ihrer Erfolge konnten sie nicht aufhören, nach immer mehr zu streben – so wie dieser Millionär: „Hungern muss keiner mehr in seiner Familie. Doch glücklich? Ist er glücklich. Wei Jinji schaut mich fragend an. Ja. Nein. Er wiegt den Kopf. Und er weiß. Irgendetwas stimmt nicht, irgendetwas fehlt…“ „Zu…
China macht seit Jahren mit seinem Seidenstraßen-Projekt Schlagzeilen. Die wirtschaftsmächtige Volksrepublik investiert Milliarden in Straßen, Bücken, Tunnels und Bahnstrecken für Hochgeschwindigkeitszüge, um einen Abschnitt der legendären Seidenstraße zwischen Xinjing und Zentralasien wieder zu beleben. Dabei, so schreibt Alfred de Montesquiou gleich zu Anfang seines informativen Bildbands „Abenteuer Seidenstraße“ gäbe es die Seidenstraße eigentlich nicht. Die alte Handelsroute, die im 15. Jahrhundert schon ihre kommerzielle Bedeutung verlor, sei weder geografisch noch historisch genau zu verorten. Und doch bleibe sie bis heute „die Synthese aller Wege in den Orient und in die Welt der Träume“. Mit Marco Polo auf Entdeckungsreise Nach einem kurzen Exkurs in die Geschichte der Handelsstraße, die nicht aus einer sondern aus mehreren Routen besteht, kommt der Autor, der über Jahre als Journalist im Nahen Osten über Krieg und Terror berichtete, auf den Entdecker Marco Polo. Denn es geht ihm darum, „die Welt von heute durch die Linse seiner ‚Beschreibung der Welt‘ zu betrachten“. Ausgangspunkt seiner achtmonatigen Reise mit Auto, Zug, Flugzeug und Bus aber auch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf einem Kamel ist deshalb Venedig. Und weil unsere Welt mit Dschihad, Fremdenfeindlichkeit und Brexit aus den Fugen geraten ist, wünscht sich Montesquiou, die Idee der Seidenstraße…