Ode an die Natur
Reisebücher , Rezensionen / 9. September 2024

Schon als Teenie hat Anais Barbeau-Lavalette davon geträumt, in der kanadischen Wildnis zu leben: „Im Tal dem Winter trotzen, mein eigenes Holz hacken, Brot backen und mit den Blumen sprechen, die treu jedes Jahr wiederkehren.“ Als die Covid-Pandemie die Welt heimsucht, kehrt sie mit Mann, drei Kindern und einer befreundeten vierköpfigen Familie an den Sehnsuchtsort ihrer Kindheit zurück – in eine marodes Haus, das sie geerbt hat und mit dem sie die schönsten Erinnerungen verbindet. Einst und jetzt Jetzt sind da die Kinder, die sich auf ihre Art die Natur zu eigen machen. Jetzt ist da die Pandemie, die wie ein Damoklesschwert über der Zukunft hängt und den Mann in die Depression stürzt. Jetzt ist da der japanische Maler und eine bisher nie gekannte Art der Liebe. Und dann ist da noch die Weiße Frau, so spooky, dass Gäste das Haus fluchtartig verlassen. Erstickende Situation Die Erzählerin kämpft dagegen an, sich einzugestehen, dass die ganze Situation sie zu ersticken droht: „Unser Zeit ist exakt kalkuliert, unsere Vorräte sind exakt kalkuliert, unser Tage sind exakt kalkuliert, unsere Wörter sind exakt kalkuliert, unsere Bewegungen sind exakt kalkuliert.“ Die Geschichten der Nachbarn drehen sich um den Tod – und um den Wald mit…