„Kuriose Karten, die Ihre Sicht auf unsere Umwelt verändern“ verspricht Der Atlas für Naturfreunde. Und im Vorwort erinnert sich Chris Packham daran, das der Atlas für ihn als Kind „die Welt auf Papier“ war. Auch die 100 Karten dieses Atlas zeigen die Welt in ihrer Vielfalt – verstörend wie die zur Auswirkung des Klimawandels, amüsant wie die Karte mit den Hunderassen. Auch Karten aus grauer Vorzeit sind dabei wie „Die Ausbreitung des Menschen und das Aussterben großer Landsäugetiere“.
Staaten als Goldgräber
Es ist spannend, durch die Seiten zu blättern und über die schön gestalteten Karten auch viel über die Geschichte zu erfahren, zum Beispiel zum Vormarsch der Bauern ab 8000 v. Chr. bis 1850. Oder verdeutlicht zu sehen, welche Länder am meisten Wasser besitzen und welche Staaten die wahren Goldgräber sind. Für die Zukunft nicht uninteressant sind Karten zu Hotspots dieser Erde, die zur künftigen Energieversorgung beitragen könnten.
Leichtgewicht Hummelfledermaus
China als Rekordhalter beim Knoblauchanbau und beim Gemüse-Verzehr, die USA als Truthahn -Dorado und Brasilien mit den meisten Rindern: Es gibt so einiges zu entdecken auf diesen Karten. Auch im Tierreich, etwa den winzigsten Gecko, der gerade mal 1,6 Zentimeter misst, oder das kleinste Säugetier der Welt, die gerade mal zwei Gramm leichte Hummelfledermaus.
Europa im Glück
Bei der Karte über mögliche Naturkatastrophen können sich die meisten Mitteleuropäer entspannt zurücklehnen. Die großen Gefahrenzonen liegen im Süden und auf anderen Kontinenten. Dafür befinden sich die feuchtesten Länder Europas im Norden und – mit der Schweiz – in den Alpen.
Tierleid und Tierliebe
Dass immer noch Delfine in touristischen Einrichtungen gezeigt werden, wo immer noch Jagd auf Rhinozerosse gemacht wird und wer seit dem Walfangverbot weiterhin Wale getötet hat – auch solche Informationen liefern die Karten. Zum Ausgleich erfährt man gleich darauf, dass die meisten Katzenliebhaber in Russland leben und in den USA die meisten Hunderassen gezüchtet werden.
Blick in den Weltraum
Das alarmierende Verschwinden des Aralsees zeigen Karten von 1960 bis 2014. Noch alarmierender sind die Karten über die Länder, die der Anstieg des Meeresspiegels gefährdet. Dann doch lieber noch ein Blick in den Weltraum – zu Sirius, dem hellsten Stern an unserem Nachthimmel und 8,8 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Manche Karten sagen wirklich mehr als tausend Worte…
Info Mike Higgins/Manuel Bortoletti. Der Atlas für Naturfreunde, Blanvalet, 208 S., 25 Euro
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