So ein hinreißendes Bilderbuch: „Gestatten, Gaston!“ von Kelly Di Pucchio mit Illustrationen von Christian Robinson zeigt, wie ein kindgerechter Umgang mit Andersartigkeit aussehen kann.
Gaston und seine Geschwister
Der kleine Welpe Gaston hat Probleme damit, so brav und wohlerzogen zu agieren wie seine Geschwister. Dabei strengt er sich mächtig an, um seiner Mama zu gefallen. Aber anmutig laufen und nicht wild herumtollen, das fällt dem kleinen Kerl ganz schön schwer. Und bildhübsch auszusehen ist bei seiner Statur auch schwieriger als bei Fifi, Chouchou und Oh-Là-Là, den ranken Pudelkindern. Doch Mama Pudel mag all ihre Kinder, und Gaston liebt seine Geschwister.
Antoinette und ihre Geschwister
Dann kommt der Tag, der alles ändern sollte. Zufällig begegnet Familie Pudel einer Bulldoggen-Familie. Auf den ersten Blick ist klar, dass es wohl eine Verwechslung gab mit einem der Nachkommen. Denn Antoinette sieht ganz und gar nicht aus wie ihre Buldoggen-Geschwister Bruno, Rocky und Ricky.
Kein Glück beim Tausch
Nach langem Hin und Her tauschen Antoinette und Gaston die Familie. Aber das, was sie geprägt hat, können sie nicht vergessen: Antoinette „mochte ganz und gar nichts, was brav, bezaubernd oder bonbonrosa war“. Und Gaston „mochte ganz und gar nichts, was rüde, ruppig oder rostbraun war“. Kurz, obwohl sie jetzt dem Aussehen nach in die Familie passen, sind Gaston und Antoinette unglücklich. Was also tun?
Alles bleibt, wie es war
Die Mütter tun das, was sie als das Beste für ihre Kinder erkannt haben: Der Tausch wird rückgängig gemacht – und alle sind glücklich. Auch weil sich die ganze Hundebande angefreundet hat und sich regelmäßig im Park zum Spielen trifft. Dabei lernen sie auch von einander, etwa, dass man übermütig und anmutig zugleich sein kann.
Gaston und Antoinette
Und später, als Gaston und Antoinette eigenen Nachwuchs bekommen – Pudel, Bulldoggen und Pudoggen -, bringen sie ihren Welpen bei „selbst zu entscheiden, wie sein sein wollten“.
Anderssein ist hier bereichernde Normalität. Sind schon die beiden Mütter vernünftig, was die Zukunft ihrer so unterschiedlichen Kinder angeht, so haben Gaston und Antoinette aus eigener Erfahrung gelernt, wie wichtig es ist, die Eigenheiten ihres Nachwuchses zu akzeptieren. Und das Schönste: Diese wichtige Einsicht kommt hier nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger daher, sondern bunt und lustig und lebensklug.
Info Kelly DiPucchio/Christian Robinson. Gestatten, Gaston!, cbj, 40 S., 15 Euro, ab 4
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