Natürlich sollen sie möglichst einmalig sein, die schönsten Reisen von Lonely Planet, möglichst erlebnisreich. Schließlich ist die Auswahl beschränkt. 50 solcher Reisen enthält der gleichnamige Band, alle einladend bebildert und relativ ausführlich von den Travellern der Buchreihe beschrieben.
Frachtschiff und Fahrrad
Eine Reise mit einem Frachtschiff ist dabei, eine auf einer Feluke aber auch eine Fahrt mit dem Campingbus, per Rad oder per Anhalter. Es wird getrampt und gewandert. Die – außereuropäischen – Ziele sind oft ziemlich exotisch und nicht ganz einfach zu erreichen. Wer den Berggorillas in Ruanda begegnen und sich „wie in einer Szene aus dem Jenseits“ fühlen will, darf nicht klamm sein. Das Erlebnis ist teuer erkauft. Die Information gehört eigentlich in die „Reiseplanung“, die bei jeder Reise am Ende steht.
Der Zug und der Krieg
Die Fahrt mit der Transsib von Peking nach Moskau dürfte derzeit nicht möglich sein – auch nicht von China aus. Wer will schon in Kriegszeiten durch Russland reisen? Da kann die Reise „in all ihrer Langsamkeit“ noch so faszinierend sein. Dann schon eher zu den 100-Jährigen nach Okinawa, die meist „verschmitzt“ dreinblicken. Nach Brasilien „low budget“ mit dem Rio-Kosmos im Zentrum. Oder nach Kuba „à la Hemingway“, wenn auf der Insel nicht gerade der Strom ausgefallen ist.
Kein Geheimtipp
Es ist halt nicht so einfach mit den Insider-Tipps in diesen Zeiten. Die Welt ist ständig im Wandel – und wer weiß schon, welche Ziele morgen überhaupt noch erreichbar sind. Da tut man sich leichter mit Europa. Die Schweiz per Zug ist allerdings schon längst kein Geheimtipp mehr, auch den Ring of Kerry kennen Irland-Enthusiasten schon längst.
Reif für die Insel(n)
Dann doch lieber auf die kleine Insel Donouso (Kleine Kykladen), wo gerade mal 150 Menschen leben – ohne Tankstelle. Oder mit dem Schiff nach Kerguelen, einem Archipel am südlichen Ende der Welt, zu dem es – bisher – keinen Reiseführer gibt. Für James Cook bildete der Archipel „Inseln der Trostlosigkeit“, für heutige Aussteiger auf Zeit eine „wirklichkeits- und weltfremde Auszeit“.
Kein deutsches Ziel
Deutschland oder Österreich fehlen bei den europäischen Reisen, dafür wird für einen Ausflug in die Cinque Terre geworben, jenem Fleckchen Erde, das mit Maßnahmen gegen den Massentourismus von sich reden gemacht hat.
Lust auf Reisen machen die 50 vorgestellten Reisen trotz aller kritischen Punkte, man kann sich Inspiration holen für den nächsten Urlaub, für eine Auszeit.
Info Die 50 schönsten Reisen von Lonely Planet, 240 S., 29,95 Euro
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