Reinhold Messner und Südtirol, das ist eine unendliche Geschichte voller Auf und Ab. Nun hat der vielseitige Ausnahme-Bergsteiger und Grenzgänger eine „Gebrauchsanweisung für Südtirol“ geschrieben. Dabei macht er gleich zu Anfang klar: „Ich habe vor hierzubleiben.“ Liest man das Büchlein bis zum Schluss, könnte man das in Südtirol auch als Drohung empfinden. Kritischer Blick auf Südtirol Denn Reinhold Messner spart nicht mit Kritik an seinen (deutschsprachigen) Landsleuten. Auch wenn er „kein lebenswerteres Fleckchen Erde in Mitteleuropa“ kennt, auch wenn die Dolomiten für ihn die „schönsten Berge der Welt“ sind, hadert er mit der Politik in Südtirol, mit dem Zeitungsmonopol, als dessen Opfer er sich immer wieder sah. Auch mit Vetternwirtschaft, Besserwisserei, Bigotterie und Selbstherrlichkeit. Die Messner Mountain Museen Als Nestbeschmutzer sieht er sich trotzdem nicht. Schließlich liebt er seine Heimat und hat Südtirol mit den MMM, den Messner Mountain Museen, kultur-historische Sehenswürdigkeiten beschert, die ihresgleichen suchen. Und weil Reinhold Messner sein Licht nicht gern unter den Scheffel stellt, zitiert er sich in diesem Büchlein immer wieder selbst und widmet den Museen und ihren Themen mit „Das Erbe der Berge“ ein eigenes Kapitel. Lektion in Geschichte Aber es wäre unfair, diese Gebrauchsanweisung nur auf Reinhold Messner, seine Museen und Bergbauernhöfe zu…
Kaum ein Urlaubsland ruft so viele nostalgische Erinnerungen wach wie „Bella Italia“. Der Bildband „Heute so schön wie damals“ frönt dieser Nostalgie und lädt dazu ein, in Bildern und Texten auf Zeitreise zu gehen. 75 Orte zwischen Südtirol und Sizilien hat der Verlag für seine Retro-Reisen ausgesucht und beschert so ein wehmütig-schönes Wiedersehen mit Sehnsuchtsorten wie Grado, Portofino, Rimini, Florenz oder Taormina. Noch mehr Nostalgie verspricht der Soundtrack zum Buch, zu hören über die Spotify-App. Schlangen auf dem Brenner Und schon geht die Reise los – natürlich über den Brenner, seit alter Zeit das „Tor zu Italien“. In den 1950er Jahren mussten die sonnenhungrigen Urlauber allerdings noch am Brenner vor der Grenzkontrolle Schlange stehen, ehe sie hinunter rauschen konnten in die Täler unter den sagenumwobenen Dolomiten. Beim Törggelen im Herbst können sich die Gäste fühlen wie früher – es gibt jungen Wein, Keschtn (heiße Maroni) und Speck. Auch beim Einkaufen auf dem Bozener Obstmarkt könnte man sich in alte Zeiten zurück versetzt fühlen. Der Geschmack Italiens Überhaupt das Essen. Die italienische Küche hat zwar längst bei uns Einzug gehalten, aber natürlich schmeckt sie in ihrem Ursprungsland am besten – ob das Schüttelbrot in Südtirol, das Costoletta à la Milanese in…
Silvia Schröer ist selbst Mutter. Und sie weiß: Man muss nicht unbedingt in ein Flugzeug oder in die Eisenbahn steigen, um auf Reisen zu gehen. Für unternehmungslustige Kinder und deren Eltern hat sie eine Idee, die sich kinderleicht umsetzen lässt: Zuhause auf Weltreise gehen. Wie soll das funktionieren? Gemeinsam Fernweh stillen Ganz einfach und ohne lästiges Kofferpacken, dafür mit viel Fantasie, Spielen und Rezepten. So kann die ganze Familie gemeinsam Fernweh stillen. Ob es nun nach Mexiko geht, nach Äthiopien, nach Japan oder Australien. Wichtig ist, dass man sich darüber informiert, wie das Traumziel aussieht, was es für eine Geschichte hat, wer dort lebt und wie die Natur aussieht. Dabei helfen Bücher und Filme, aber auch die kurzen Texte von Silvia Schröer, die Sagen und Märchen. Down Under mit Didgeridoo Und am besten träumt man sich mit der Musik des Landes dorthin. Nach Australien vielleicht mit Didgeridoo-Musik. Aber natürlich gibt es auch Lieder, die Down-under-Feeling wecken. Mit einer Playlist hilft Silvia Schröer bei der Suche. QR-Codes helfen dabei. Kostproben aus sechs Ländern Sechs Länder hat Silvia Schröer für ihre Weltreise-Empfehlungen ausgesucht. Und zu jedem Land hat sie wichtige Informationen, Playlists für die Musik, Bücher- und Filmlisten, Bastel und Spielideen. Und…
Istrien, so meint man, kennt doch jeder. Doch, was der Istrien-Kenner Manfred Matzka, der seit 50 Jahren Istrien erkundet, in seinem Reisebuch über die Halbinsel schreibt, zeugt von mehr als nur Geschichts- oder Geologie-Wissen. Es sind Geschichten aus der Geschichte aber auch von den Menschen vor Ort, es geht um das Schicksal von Einzelnen und um große Völkerbewegungen. Wechselvolle Geschichte Und da geht Matzka in die Tiefe. Denn „kaum ein Landstrich Europas hat so oft die Herrscher gewechselt, hatte so viele Krieg auf kleinem Raum zu ertragen, wurde so oft an den Rand geschoben, verraten und verkauft wie diese in Griffweite der europäischen Machtzentren liegende Halbinsel“. Dem Juristen liegt Istrien am Herzen, das liest man aus jeder Zeile heraus. Rezepte aus der Region Mit seinen „kleinen Reisen“ will er die Lesenden mit seiner Liebe zu Istrien anstecken, will ihr Interesse für die wechselvolle Geschichte wecken. Und weil seine Frau Anica ein Kochbuch über die Küche in Istrien geschrieben hat, kommen sie auch in den Genuss von typischen Rezepten aus der Region. Viele Anekdoten Es steht viel Geschichte in dem knapp 300 Seiten dicken Reiseführer, aber Matzka gibt auch persönliches Tipps weiter, erzählt nette, hin und wieder auch makabre, Anekdoten etwa…
Bergseen sind meist Relikte einer längst vergangenen Zeit, sie erzählen davon, wie sich einst Eismassen von den höchsten Gipfeln ins Tal schoben. Die Gletscher haben die Alpenlandschaft mit ihren Karen und Seen geformt Und die Bergseen mit ihrem glasklaren Wasser verzaubern die Menschen bis heute. 50 Seenwanderungen in Österreichs Bergen stellt Herbert Raffalt vor – gemütliche, sportliche, anspruchsvolle. Vor allem aber stimmungsvolle. Perle der Alpen Es fängt schon gut an mit dem Vorarlberger Lünersee, der vor Jahren zum schönsten Platz Österreichs gekürt wurde – dank seiner intensiven türkisen Farbe. Heute gehört der See am Talschluss des Brandnertals zu den größten Stauseen des Landes. Ein sechs Kilometer langer Rundweg führt rund um den See, auch „Perle der Alpen“ genannt. Raffalt empfiehlt den Rundgang im Uhrzeigersinn, dann gehe es die restliche Strecke fast nur noch bergab. Seen-Schönheit Auch der Seebensee mit seinem türkis-grünen Wasser ist eine Seen-Schönheit. Wer den See im Mieminger Gebirge erreichen will, braucht allerdings Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Außerdem, warnt der Autor, könnte es an den Wochenenden voll werden. Wie in Island Eher noch unbekannt sind dagegen die Sidanseen in den Tuxer Alpen. Vielleicht auch deshalb, weil sie nur zu Fuß erreichbar sind. Wer den Aufstieg nicht scheut, werde…
„Unser Gehirn speichert alles, was neu ist, viel besser ab, packt jedes noch so kleine Abenteuer in die Schatzkiste ganz besonderer Erinnerungen“, schreibt Ulrike Fach-Vierth im Vorwort zu dem Buch „Abenteuer Heimat“, das abenteuerliche Erlebnisse von Abenteurern, Extremsportlern und Reise-Profis vor der Haustür versammelt. Ob sie mit Rad, zu Fuß, auf dem SUP oder auch im Auto unterwegs waren – das Unerwartete machte auch Altbekanntes zum Abenteuer. Sonnenaufgang und Höhlentour Die „digitale Nomadin“ Sarah Bauer etwa hat die Corona-Zeit genutzt, um Deutschland besser kennenzulernen. Es hat sich gelohnt: ein Sonnenaufgang über Neuschwanstein ist ihr ebenso im Gedächtnis geblieben wie die Übernachtung in einem Strandkorb und die Erkundung der Schellenberger Eishöhle. Mit Bulli oder Rad Bulli-Fan Martin Röhrig erzählt über das Abenteuer, den richtigen Bus für seinen Plan zu finden, „mit einem Bulli in Bewegung zu sein“ – am besten am Meer. Der selbst ernannte „Velopreneur“ Gunnar Fehlau ist dagegen am liebsten mit dem Rad unterwegs. Das geht auch entlang der Autobahn, weiß er und empfiehlt drei Wochenendtouren zum Nachradeln zwischen Nord und Süd. Nachts im Wald Ultramarathonläufer Philipp Jordan erinnert sich heute noch mit Herzklopfen an ein nächtliches Abenteuer im dunklen Tann als Internatsschüler. Und Yogalehrerin Beate Egger denkt gern…
First Overland – als erste auf dem Landweg von Paris nach Singapur: Was heute kaum mehr möglich wäre und vor fast 70 Jahren für unmöglich gehalten wurde, haben sechs britische Studenten unternommen. Mit zwei Land Rovern fuhren sie durch 21 Länder und wagten sich dabei an unbefestigte Passstraßen ebenso wie durch gefährliche Furten und unwegsame Dschungelwege. Als sie wieder zurück waren, hatten sie über 50 000 Kilometer hinter sich gebracht. Das Buch über ihre abenteuerliche Reise wurde zu einer Bibel für Überlandfahrer. Jetzt liegt es auch in deutscher Übersetzung vor. Eine verrückte Idee Am Anfang war es nur eine verrückte Idee. Wie sie zu dem großartigen Reiseabenteuer First Overland gedieh und was die Teilnehmer dabei erlebt haben, das schildert Autor Tim Slessor so mitreißend, dass man das Gefühl hat, dabei zu sein. Zwischendurch kommen auch die Mitreisenden zu Wort – mit Tagebucheinträgen oder besonderen Erfahrungsberichten. Auch das macht das Buch so authentisch. Und die Fotos von den „verrückten Engländern“, wie die sechs gern genannt wurden, und ihren unverwüstlichen Fahrzeugen zeigen die gegensätzlichen Erfahrungen auf einer Reise, die mehrmals zu scheitern drohte. Zu Hause im Empire Heute, da hat Sir David Attenborough im Vorwort Recht, wäre sie tatsächlich unmöglich – schon…
„Wir waren glücklich hier“, ist der Titel von Christoph Reuters Roadtrip durch Afghanistan. „Wir waren glücklich hier“, sagte dem Reporter ein junger, gut ausgebildeter Afghane, bevor er zusammen mit anderen sein Land in einer Frachtmaschine verläßt. Konnte man in diesem seit einem halben Jahrhundert vom Krieg heimgesuchten Land glücklich sein? Und was für eine Zukunft erwartet die, die bleiben? Extreme Erlebnisse Reuter nutzt die kurze Zeitspanne während der Machtübernahme der Taliban, um Afghanistan zu bereisen. Während die Afghanen aus ihrer Heimat fliehen, reist er ein und erlebt „selbstlose Güte und Großzügigkeit, unglaublichen Mut, ebenso rabiate Gier, Verschwörungsglauben, Missgunst.“ Ein Wechsel der Extreme wie die Landschaft. Und extrem ist auch, was die Journalisten erleben: Sie werden mit dem Tod bedroht, immer wieder verhaftet und verhört, dann aber auch zum Gastmahl bei hochrangigen Taliban geladen. Fatale Entscheidungen Der Journalist zeigt Verständnis für die Hoffnung der Afghanen, mit den Taliban zu einer sichereren Zukunft zu finden als mit korrupten Marionettenregierungen bisher – auch wenn er selbst nicht daran glaubt. Er hält mit seiner Kritik an der fatalen Entscheidung deutscher Offiziere zur Bombardierung entführter Lastwagen, die vor allem Zivilisten das Leben kostete, ebenso wenig hinter dem Berg wie mit der Kritik an falsch investierten…
Es sind kleine Plätze mit Familienanschluss und große mit Hotelambiente, die Heidi Siefert und Manuela Blisse für diesen Campingführer aus Empfehlungen der Pincamp-Community zusammengestellt haben. So unterschiedlich diese Plätze auch sind, alle eint das Bestreben, den Gästen eine wohlige Auszeit zu bieten. Das kann die Saunalandschaft sein, ein Badeteich oder der See vor der Haustür. Piktogramme und nützliche Infos Die Autorinnen erweisen sich in den Texten als ortskundig und bieten mehr als nur die Beschreibung der einzelnen Plätze. Zum Beispiel Tipps für Wanderungen, Skitouren, Ausflüge oder auch in Extra-Kästchen Hinweise zu Besonderheiten der Gegend wie Infos zum Grünen Band, zu Loipenvergnügen oder zur Zugspitze in Flammen. Über die Piktogramme erkennt man auf den ersten Blick, was die einzelnen Plätze zu bieten haben, und eine Mini-Karte zeigt, welche Ausflüge im nahen Umfeld möglich sind. Luxuriöse Campingwelt Und schon ist man mittendrin in einer eher luxuriösen Camping-Welt, wo Saunen, Dampfbäder und Kneipp-Anwendungen ebenso selbstverständlich sind wie Yoga auf dem SUP, Pilates auf der Wiese oder Floating Fitness. Nicht genug damit, da gibt es Workshops zur Herstellung von Aroma-Öl, Thermalwasser-Pools und Infinity-Skypools, Bungalows mit eigener Sauna, ein Badehaus mit Bibliothek, einen Whirlpool mit Wasserfall oder ein Luxusbaumhaus mit Whirlpool-Badewanne. Es gibt einen Campingplatz…
Die Curves Bildbände machen mit kurvenreichen Strecken ihrem Namen alle Ehre. Nun waren die Autoren in Deutschland unterwegs. Auf der beigelegten Karte sieht die Strecke schon recht kurvig aus, vor allem am Anfang und am Ende. Von Freistaat zu Freistaat führt sie, von Bayern nach Sachsen – immer an der grünen Grenze entlang, von München bis Dresden, von der Isar bis an die Elbe. Genüssliche Schleifen Schon kurz nach München beginnen „die genüsslichen Schleifen“ im hügeligen Voralpenland. Nächste Etappe ist Passau, eine andere Welt. Flachwellig geht es weiter in den Norden bis nach Hof, wo die fahrenden Autoren eine Ehrenrunde einlegen – durch den Thüringer Wald. Grenzland-Erfahrungen sind auch auf der Weiterfahrt nach Dresden drin. Und dann gönnen sich die Leute von Curves noch das Erlebnis der Porsche-Rennstrecke in Leipzig. Nichts für Automuffel Die Curves Bücher sind nichts für Automuffel. Aber man muss auch kein Porsche-Fan sein, um Gefallen an ihnen zu finden. Das liegt am „Blumenstrauß von Geschichten“ ebenso wie an den großformatigen Fotos, die dazu einladen, auch Deutschlands unbekannten Seiten mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Originelle Texte Die Texte sind so originell, dass man sie immer wieder gerne liest. Da schwebt etwa am Münchner Gärtnerplatz „Freddy Mercurys Geist im…