Wenn die Sonne vom Himmel brennt, träumen viele vom Sprung ins kalte Wasser. Nicht in einem Schwimmbad, sondern in der freien Natur. Baden in einem See, einem Fluss, womöglich unter einem Wasserfall. Wildschwimmen“ heißt das bei lonely planets „Happy Places“. 60 solcher Wildbadeplätze in aller Welt stellt der gleichnamige Bildband vor.
Nichts für Warmduscher
Wildschwimmen ist nichts für Warmduscher, denn so ein See kann ganz schön kühl sein, ein Fluss hin und wieder eiskalt. Aber gerade das kalte Wasser verschafft Glücksgefühle, wenn sich der Herzschlag beschleunigt. Ins Ungewisse sollte man dennoch nicht springen. Gerade an Wildwassern ist Vorsicht angesagt. Dafür kann man beim Schwimmen die Natur erleben – etwa in Gezeitentümpeln oder in Quellwassergumpen. „Wenn ich schwimme, komme ich mir selbst am nächsten“, schreibt die Wildbaderin Freya Bromley im Vorwort.
Vom Wasserfall bis zur Salz-Lagune
Wie wäre es also mit einem Bad unter den Grandes Cascades d‘Akchour in Marokko, mit Schwimmen in den Sonnenuntergang in Tansania, Abhängen im Hierve El Agua in der Sierra Madre de Oaxaca in Mexiko, einem Salzbad in den Lagunas Escondididas de Baltinache in Chiles Atacama Wüste oder einer Wassermassagen in den Mayfield Falls auf Jamaica?
Wildschwimmen in der Stadt
Zu weit weg, zu exotisch? Auch Europa hat einiges für Wildbader zu bieten. Den Selfie-Hotspot Pragser Wildsee in den Dolomiten zum Beispiel. Calypsos mystische Höhle auf Mjet in Kroatien. Die Playa de Gulpiyuni in Asturien, ein Wasserkreis 100 Meter vom Meer entfernt. Stadtschwimmen am Rhein in Basel oder Freitauchen vor der griechischen Insel Amorgos.
Deutsche Plätze fehlen
Zu den 60 ausführlich beschriebenen besonderen Orten zum Wildschwimmen kommen noch jeweils zwei Plätze hinzu und als Extra-Tipp „Mein Happy Place“, kleine Geschichten von Reise-Autoren über ihre Wildbade-Erfahrungen. Dazu Infos zur Anreise und Infrastruktur. Auch dazu, für wen sich der außergewöhnliche Badeplatz besonders eignet und was man dort sonst noch machen kann.
Der Band ist eine deutsche Version des englischen Originals. Das erklärt auch, dass sich besonders viele der „Happy Places“ in englischsprachigen Ländern befinden. Deutsche Badeplätze kommen so gut wie gar nicht vor. Schade, denn auch bei uns gibt es wunderbare Seen, Wasserfälle und Wildflüsse, die zum Wildschwimmen einladen. Das ist dann vielleicht etwas für die nächsten „Happy places“.
Info. Happy Places Wildschwimmen, lonely planet, 272 S., 27,95 Euro
Keine Kommentare