Was könnte man sich schlimmeres vorstellen als die Explosion eines Kernkraftwerks? Ein GAUwie damals in Tschernobyl und das mitten in Deutschland. Das bayerisch-schwäbische Gundremmingen wird bedroht. Offensichtlich von skrupellosen Tätern, die womöglich auch den Mann der Bundeskanzlerin und die Frau des französischen Präsidenten entführt haben. Doch was wollen die?
Verletzliche Infrastruktur
Christian von Ditfurth macht in seinem neuen hochspannenden Thriller Ultimatum apokalyptische Ereignisse möglich. Und er zeigt, wie nah wir dran sind an solchen Gefahren, wie verletzlich unsere Infrastruktur ist, wenn wirklich intelligente Täter am Werk sind. Die Polizei ist zunächst ebenso hilflos wie der Direktor des Kernkraftwerks, dem die Täter Frau und Sohn entführt haben. Es gibt zwar Forderungen an die Kanzlerin, aber die sind unerfüllbar. Der Kanzlergatte kehrt zurück ebenso wie die Präsidentenfrau – beide um eine Hand ärmer.
Die wahren Täter bleiben im Hintergrund
Was sind das für Täter, fragt sich der kluge und besonnene Ermittler Eugen de Bodt und versucht, sich in die Köpfe der Erpresser zu versetzen. Einen kennt er, ein geniales Superhirn, das aus dem Knast verschwand. Was sich für Bodt allmählich herauskristallisiert ist nicht weniger als eine geplante Apokalypse. Die Russen sind involviert, aber auch da gibt es Tote. Und die Täter? Ein paar Mörder und Entführer werden gefasst oder erschossen. Die eigentlichen Drahtzieher aber bleiben im Hintergrund. Sie sind viel zu mächtig, um ihrer habhaft zu werden.
Schlaf raubende Spannung
Ditfurth steigert mit kurzen Sätzen und vielen Dialogen die Spannung bis ins Unerträgliche, und er bleibt nah dran an der Realität, zu der auch der amerikanische Präsident gehört. Ein Thriller, der das Zeug hat, empfindsamen Lesern den Schlaf zu rauben.
Info: Christian von Ditfuhrth. Ultimatum, C. Bertelsmann, 447 S. 15 Euro
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