„Die Automobilbranche, der Konjunkturmotor der deutschen Wirtschaft, muss sich immer wieder neu erfinden“, heißt es in dem Bildband „Grand Tour“. Ein Satz, der heute genauso stimmt wie in der Anfangszeit des Automobils oder in Zeiten des Klimawandels mehr denn je. An 33 originelle Ort der Autobilgeschichte entführt nun dieses schön gestaltete Bilder-Buch. Darunter – natürlich – die Berliner Avus, der Nürburgring, die Carrera Panamericana, Autostädte wie Stuttgart, München und Modena, berühmte Pässe wie der Bernina- oder der Furka-Pass aber auch die erst 1989 eröffnet Atlantikstraße.
Sechs Frauen auf großer Fahrt
Und dann finden sich auf den 157 Seiten auch Orte, die auf den ersten Blick nicht unbedingt mit der Automobilgeschichte in Verbindung gebracht werden: Gmunden in Kärnten etwa, wo der erste Porsche entstand. Das schwäbische Mickhausen nahe Augsburg, wo 1964 erstmals ein ADAC-Bergrennen ausgetragen wurde. Der Freiburger Hausberg Schauinsland, wo schon 1925 die „Internationalen Freiburger Rekordtage“ für Motorräder und Wagen veranstaltet wurden. Oder die 14 000 Kilometer lange Strecke von Straßburg über Paris und Madrid bis Casablanca und zurück über Algier und Marseille, die sechs Frauen 1934 in Aero Roadstern zurücklegten – womit sie Geschichte schrieben – auch Emanzipationsgeschichte.
Spannende Hintergründe
Automobil- und Lifestyle-Fachmann Axel Nowak kennt sich aus in der Materie und liefert nicht nur spannende Hintergründe zur Automobilgeschichte wie die des Autopioniers August Horch oder zu Hamburgs erstem Automobil 1894, sondern dazu auch Ideen, wie man Reisen auf den Spuren der Automobilgeschichte mit kulturellen Sehenswürdigkeiten verbinden kann.
Mazda-Museum und Puppenkiste
In Augsburg etwa steht das Mazda-Museum mit der größten Mazda-Sammlung der Welt neben der Augsburger Puppenkiste, die in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feiern kann. Beim Nürburgring finden sich auch Informationen zum idyllischen Tuchmacherstädtchen Monschau oder zum Kloster Maria Laach. Und in der Rennfahrer-Gegend um Modena geht es nicht nur in die Lamborghini- oder Ferrari-Museen, sondern auch nach Mantua ins grandiose Palazzo Ducale.
Tipps für Reisende
Für diejenigen, die sich auf den Weg machen wollen, gibt es dazu noch Hotel- und Restauranttipps. Aber Vorsicht: In letzter Zeit hat sich da so einiges verändert. Das kann dazu führen, dass einige Häuser nicht mehr oder unter anderem Namen existieren. Da sollte man sich vorher vor Ort informieren.
Info Grand Tour, TeNeues, 160 S., 24,90 Euro
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