Ihre „ganz persönliche Korea Reise“ will Sarah Henke mit den Lesern teilen. Ihr reich illustriertes Buch ist denn auch kein Reiseführer der üblichen Art, sondern eher eine Art sehr persönliches Tagebuch, in dem die „als Findelkind in Korea geborene“ Autorin die Leser unmittelbar teilhaben lässt an ihren Eindrücken und Erfahrungen. „Es ist ein eigenartiges Gefühl unter Menschen zu sein, die so aussehen wie ich und doch irgendwie anders sind,“ stellt sie auf der Reise fest, die sie durch ein Land führt, das ihr fremd und doch seltsam vertraut ist.
Das Essen spielt bei der Sterneköchin eine große Rolle
Manches verwundert sie wie die Tatsache, dass die meisten Taxis in Seoul mit Gas fahren oder dass auf einem Speiseplan noch „Hundesuppe“ steht. Anderes nimmt sie erfreut zur Kenntnis: Die vielen Arten von Kimchi etwa, dem fermentierten Kohl. Oder die Tatsache, dass die Koreaner gerne in Gemeinschaft essen und teilen, besonders gerne beim Picknick. Weil Sarah Henke Köchin ist, spielt das Essen natürlich eine große Rolle, und der Hauptteil des Buches widmet sich den Rezepten, die sie besonders interessant und authentisch fand – ein zweiter Teil gibt einen Einblick in Henkes eigene Rezeptwelt. Schließlich hat sich die Reise zu den eigenen Wurzeln auch in ihrem Restaurant Yoso in Andernach niedergeschlagen, wo Gäste jetzt „Meine Koreareise in sieben Gängen“ nachvollziehen können.
Ausdrucksstarke Bilder vertiefen die persönlichen Eindrücke
Nachkochen ist nicht ganz einfach, die Rezepte sind ziemlich kompliziert, erfordern besondere, oft ausgefallene, Zutaten und auch viel Hingabe und Zeit. Doch Henkes „kulinarische Reise ins Land der vielen Wunder“, so der Untertitel, ist weit mehr als ein exotisches Kochbuch, weil es der Sterneköchin gelingt, den Lesern auch ihre Heimat Korea nahe zu bringen, die Klöster wie die Köche und ihre Küchen. Keinen geringen Anteil daran hat auch der Fotograf Jan C. Brettschneider, der Henkes Eindrücke in ausdrucksstarken Bildern festhielt.
Ein Rezept zum Ausprobieren
Die gegrillten Makrelen für vier Personen sind relativ einfach nachzukochen. Wer zum Anrichten kein Kimchi hat, kann auch Sprossen verwenden. Für die Zubereitung sollte man 50 Minuten einplanen, zwei Stunden dauert die Marinierzeit.
Zutaten: 2 Makrelen, 2 EL grobes Meersalz, 2 EL neutrales Pflanzenöl
Zubereitung: Die Makrelen innen und außen säubern und unter fließendem kaltem Wasser waschen. Nach Belieben den Kopf und die Flossen abtrennen. Die Fischer auf der Bauchseite der Länge nach Komplett durchschneiden und die beiden Hälften aufklappen, in die Filets einige Querschnitte bis zu den Gräten schneiden. Die Filets mit dem Salz würzen und mir Frischhaltefolie bedecken. Die Makrelen etwa zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Anschließen die Filets trocken tupfen. Das Öl in einer Grillpfanne erhitzen. Die Makrelen mit der Hautseite nach unten 2 bis 3 Minuten grillen, dann wenden und auf der Fleischseite ebenfalls 2 bis 3 Minuten grillen.
Info: Sarah Henke. Korea – Meine kulinarische Reise ins Land der vielen Wunder, Christian, 320 S., 39,99 Euro
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