Wenn der Vater mit den Kindern einen Roman schreibt, kann das eine ziemliche Herausforderung sein. Nicht so bei Marc Uwe Kling, der als Autor schon einige Erfolge vorzuweisen hat. Der erste Band über die Spurenfinder, den er zusammen mit seinen Kinder Johanna, Luise und Elisabeth schrieb, war jedenfalls ein voller Erfolg. Sogar der sonst so kritische Denis Scheck befand, der Roman sei „unverschämt amüsant“. Jetzt also Band 2 „Die Spurenfinder und das Drachenzepter“. Und der beginnt mit einem Paukenschlag: Ada und Naru erfahren, dass sie nicht die leiblichen Kinder des Elos von Bergen sind. Das muss erst einmal verdaut werden. Vielleicht dümpelt die Geschichte deshalb anfänglich etwas langsam vor sich hin.

Der Diebstahl

Doch bald nimmt sie Fahrt auf und führt geradewegs in ein Abenteuer, bei dem die Zwillinge in Lebensgefahr geraten und Elos seine ganze Überzeugungskraft aufbringen muss, um sich und die Kinder aus der Schusslinie zu ziehen. Es geht um nichts weniger als um den Bestand des Königreichs, das durch den Diebstahl des Drachenzepters in seinen Grundfesten erschüttert wird. Kein Wunder, dass der König den Spurenfinder zu Rate zieht. Elos und die Kinder sind allerdings nicht allein. Die besten Spurensucher des Königreichs sind versammelt, um den frechen Diebstahl aufzuklären.

Die Verschwörung

Da prallen die unterschiedlichsten Theorien aufeinander, und die Kinder haben viel Gelegenheit zu lästern. Dabei ist die Sache todernst. Ein Verschwörer ist schon tot, und der Spurensucher, der durch Folter ein Geständnis erreichen wollte, stürzt vom Balkon. Die tödliche Gefahr ist näher als die Kinder denken. Und während sie noch über die Prahlereien der lebenslustigen Spurensucherin Minna lachen, droht die Verschwörung den König hinwegzufegen.  Trotz aller Dramatik fehlt es im Roman nicht an Witz.  Es darf gezittert und gelacht werden.

Die Helden

Das Ende ist dann ein echter Showdown, aus dem Elos und die Kinder als Helden hervorgehen. Klar, es soll ja noch mehr Abenteuer um den Spurenfinder geben. Und irgendwann wird man ja auch erfahren, wer die wirklichen Eltern der Zwillinge waren…

Info Marc Uwe Kling/Johanna, Luise & Elisabeth Kling. Die Spurenfinder und das Drachenzepter. Mit Illustrationen von Bernd Kissel, Ullstein, 366 S. 21,99 Euro