„Die Geschichte der Astronomie ist die Geschichte von den sich weitenden Horizonten“, das Zitat von Edwin Hubble im Vorwort zu dem Bildband „Licht aus – Himmel an!“ macht Lust auf die sich weitenden Horizonte auf den nächsten 280 Seiten. Sterngucker können sich auf fantastische Himmelsfotos freuen.
Refugium des dunklen Himmels
Es beginnt schon spektakulär mit den Polarlichtern am Gletschersee Jökulsarlon auf Island, gefolgt mit vielen Tipps für Ausflüge auf der Insel, die nach Meinung der Autoren „ein Refugium des dunklen Himmels“ ist. Das gilt wohl auch für die norwegischen Lofoten, die weit genug von Städten entfernt sind, um keine Lichtverschmutzung zu haben. Hier oben im Norden – Norwegen, Schweden, Finnland – ist auch das Reich der Mitternachtssonne und der weißen Nächte im Sommer. Auf den Fotografien konkurrieren Polarlichter mit fantastischen Aufnahmen vom Sternenhimmel um den besten Eindruck.
Schutz vor Lichtverschmutzung
In Dänemark ist die Gezeiteninsel Mandø seit diesem Jahr Dark Sky Park und damit so weit wie möglich vor Lichtverschmutzung geschützt. Denn je heller es ist, desto weniger Sterne sind zu sehen. Aus diesem Grund gibt es die Initiative der Dark Sky Parks. 1999 wurde das erste Lichtschutzgebiet in Kanada eingerichtet, und 2007 beschloss die Unesco die Etablierung von „Starlight Reserves“ entsprechend den Biosphärenreservaten.
Glänzendes Sternenspiel
Viele dieser Sternenparks finden sich in dem Buch, auch Irlands erster Dark Sky Park in der Grafschaft Mayo. An klaren Tagen (und Nächten) verspricht er „einen rabenschwarzen Himmel mit einem glänzenden Sternenspiel“. Auch die eher schwach besiedelten schottischen Highlands laden zur Himmelsschau ein. Ebenso Northumberland, „eine der einsamsten Gegenden Englands“ oder die walisische Insel Bardsey, die gar als Dark Sky Sanctuary zertifiziert wurde.
Geschützte Dunkelheit
Es gibt immer mehr Orte, in denen die Dunkelheit besonders geschützt ist, um Astrofans den Blick in den Sternenhimmel möglich zu machen. Das niederländische Naturschutzgebiet De Boschplaat auf Terschelling ist eine anerkannte Dark-Sky-Region, und die Kanalinsel Sark ist sogar Europas erste Sternengemeinde. Auch auf dem Kontinent werden es immer mehr Sternenparks – zum Beispiel in Frankreichs oft dünn besiedelten Nationalparks. Aber auch in Deutschland abseits der großen, oft zu hell erleuchteten Städte wie im Nationalpark Eifel, wo langfristig eine Dark Sky Reserve entstehen soll. Der Sternenpark Attersee-Traunsee ist Österreichs erster Dark Sky Park, und im Isertal zwischen Polen und Tschechien liegt der erste grenzüberschreitende Sternenpark.
Bei Tageslicht
Auch im Süden – in Spanien, Italien, Kroatien – können Sternengucker am nächtlichen Himmel viel erleben, wenn störendes Streulicht vermieden wird. Aber die vorgestellten Regionen haben selbst bei Tag einiges zu bieten. Deshalb stehen in dem Bildband nicht nur konkrete Tipps für nächtliche Erlebnisse, sondern auch Sehenswürdigkeiten, die Sterngucker bei Tageslicht entdecken kann. Dazu findet man unter der Rubrik „Doch müde?“ besondere Adressen zum Übernachten. Wer also schon immer mal die Milchstraße anhimmeln wollte, findet in diesem Buch jede Menge Ideen und Ziele zum Sternegucken.
Info Licht aus – Himmel an, Kunth Verlag, 287 S., 27,95 Euro
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