Auf Blackbird Castle geht Seltsames vor sich. Das wissen die Dorfbewohner, auch wenn sie nicht ahnen, was wirklich dahinter steckt. Kann es die zwölfjährige Zita mit dem Bösen aufnehmen, das von dem Schloss Besitz ergriffen hat? Sie ist die Ich-Erzählerin in Stefan Bachmanns spannendem Jugendroman „Die letzten Hexen von Blackbird Castle“.
Seltsame Menschen
Zita, die in einem Kinderheim aufwuchs, soll die Erbin des Schlosses und eine Hexe sein. Soviel weiß das Mädchen. Auf dem verrufenen Schloss findet die Zwölfjährige in den Kindern Bram und Minnifer Verbündete, auch wenn die beiden sich manchmal seltsam benehmen. Noch seltsamer ist die Hausdame Mrs. Cantaker, die vorgibt Zita in der Hexerei unterrichten zu wollen und auftritt wie die Schlossherrin persönlich. Und welche Rolle spielt der servile aber undurchschaubare Mr. Grenouille?
Bösartige Verschwörung
Ganz allmählich kommt das Mädchen einer bösartigen Verschwörung auf die Spur, die darauf hinausläuft, die niederträchtige Hexe Magdeboor wieder zum Leben zu erwecken und die Macht des Bösen auf Blackbird Castle zu zementieren. Nur mit vereinten Kräften und der Hilfe von Zitas Raben Vikka schaffen die Kinder es, das Schloss von dem Fluch zu befreien.
Harry Potter lässt grüßen
Kommt einem irgendwie bekannt vor? Zita könnte die weibliche Ausgabe von Harry Potter sein. Da passt so einiges: die Eltern- und Chancenlose Kindheit, der gefiederte Freund, die unentdeckten Zauberkünste und auch das Liebesopfer der Mutter:
„Plötzlich erinnerte ich mich an die Spatzen in Mrs. Bolivers Schornstein, und wie die Vogelmutter sich den Flammen geopfert hatte, die ihr Nest verbrannten. Bis zuletzt hatte sie gekämpft, obwohl das Feuer zu heiß und der Rauch zu dicht gewesen war. Meine Mutter hatte dasselbe getan, war in die Unterwelt gereist und hatte ihr eigenes Leben gegeben, damit ich meins behalten konnte.“
Sympathische Heldin
Stefan Bachmann hat mit Zita eine sympathische Heldin geschaffen, mit viel Mut aber auch einigem Selbstzweifel. Seine Fantasy feiert die Freundschaft, das Leben und die Liebe und kommt ohne allzu düstere Schock-Element aus.
Info Stefan Bachmann. Die letzten Hexen von Blackbird Castle, Diogenes, 280 S., 18 Euro (ab 12)
Keine Kommentare