Die Idee ist gut, die Umsetzung überzeugend: lonely planet will mit der neuen Reiseführer-Reihe „Entdecke…“ Spontanreisende ansprechen, die in kurzer Zeit viel erleben wollen. Im Januar sind bereits sieben Ausgaben erschienen: Australien, Frankreich, Irland, Japan, Kroatien, Paris und Thailand. Guinness und Gälisch Im ersten Teil beschäftigen sie sich mit den Besonderheiten des Reiselands. In Irland gehören beispielsweise das Guinness dazu, die gälische Kultur, die Dichter. In Frankreich natürlich Gastronomie und Kunst. Auf die Besonderheiten zu jeder Jahreszeit folgen ausführliche Reiseplaner für die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Danach Fakten übers Reiseland und Tipps zum Lesen, Hören und Sehen – auch in den Social Media. Da wäre es schön gewesen, wenn auch ein deutsches Blog oder ein deutscher Insta-Account genannt worden wären. Nachhaltig und regional Im Folgenden geht es dann mehr in die Tiefe der einzelnen Regionen, ehe das Buch mit praktischen Tipps und einer Reisekarte endet. Dem Zeitgeist entsprechend finden sich unter den Tipps auch Hinweise zum nachhaltigen Reisen und zu regionalen Souvenirs. Das Ganze ist gut gegliedert und einladend aufgemacht mit Karten, Bildern, Insider-Tipps und netten Side-Storys. Abenteuer in Irland Da locken im Irland-Band Murals und Street Art, Gälische Sportarten oder der Himmelsgarten von James Turrell. Da begegnet man Irlands Piratenkönigin Grace…
Susan Kreller hat eine ganz eigene Stimme, an die man sich erst gewöhnen muss. Das gilt für ihren neuen Roman „Das Herz von Kamp-Cornell“, der erst nach und nach eine sog-artige Spannung entwickelt. Sprachmächtig erzählt die versierte Autorin von einer außergewöhnlichen Familie, einem scheinbar verfluchten Haus und der Überwindung der Angst. Die Schwestern Sie sind vier Schwestern, die nichts mehr verbindet außer dem Namen, und auch das gilt nicht für alle vier. Eine der Schwestern trägt auch einen anderen Namen. Sie haben sich jahrelang nicht gesehen, aber nun bringt ein Brief mit der einzigen Zeile „zu spät“ sie wieder zusammen – im entleerten Elternhaus. Mit seinen seltsamen Geräuschen hatte es die Jugend der Frauen vergiftet. Entsprechend traumatisch fällt das Wiedersehen aus – auch mit dem hinfälligen Vater Viktor. Die Kinder Weder die Schwestern noch ihre Kinder – zwei Jungen und drei Mädchen, die alle auch ihre Traumata haben – schaffen es, sich zu verständigen. Das Haus verdammt sie zur Sprachlosigkeit. Johnny, der Jüngste, versucht die Angst zu verdrängen, indem er zwanghaft weiße Dinge berührt, immer und immer wieder. Penelope und Gabriela haben den Tod ihrer Drillingsschwester nicht verkraftet. Lu, die Tochter der toughen Geschäftsfrau Bernadette, kaut lieber Kaugummi als zu…
Nicht weniger als eine „Lebensliste für den Weltreisenden“ soll die Neuauflage der „1000 Places to see before you die“, der 1000 Plätze, die man vor dem Tod gesehen haben sollte, sein. Patricia Schulz hat dafür die Erstauflage 2003 „komplett auseinander genommen“, neue Ziele aufgenommen und die Infos aktualisiert. Neu hinzugekommen sind zum Beispiel Ghana oder Nicaragua. Was geblieben ist, ist der Anspruch, auf 1200 dicht bedruckten Seiten „eine bunte Mischung der Wunder dieser Welt“ zu zeigen. Zehn Seiten Deutschland So richtig viel über die einzelnen Ziele kann man allerdings nicht erwarten. Mehr als eine Seite ist nicht drin, wenn man die ganze Reisewelt in einem Buch wiederfinden will. Oder zumindest das, was die Herausgeberin als die wichtigsten Sehenswürdigkeiten betrachtet. Für Deutschland hat sie zehn Seiten übrig – etwa ebenso viele wie für Irland. Unklare Gliederung Wesentlich mehr Platz nimmt mit gut 30 Seiten England ein, allein London füllt sechs Seiten. Hinzu kommen eigene Bereiche für Nordirland (drei Seiten), Wales (acht Seiten) und Schottland (zehn Seiten). Wobei unklar bleibt, warum zwischen diesen unterschiedlichen Teilen Großbritanniens andere europäische Länder wie Frankreich, die Niederlande oder Österreich und die Schweiz stehen müssen. Manchmal beginnt das neue Land nicht einmal mit einer neuen Seite. Das…