Schlaf ist wichtig. Aber soll man deswegen den Anfang des Neuen Jahres verschlafen? Wer mehr über den Schlaf wissen will, findet im „Atlas de Schlafens“ spannende Schlaf-Geschichten und -Erklärungen rund um die Welt. Denn die Schlafkultur ist ziemlich unterschiedlich. Das war sie schon immer, wie eine Zeitreise von der Urzeit über die Antike und das Mittelalter bis heute zeigt. Schlafmangel und Innere Uhr Schlafen kann man (fast) überall – nicht nur im bequemen Bett. Schlafmangel ist ungesund, aber mit dem Einschlafen haben viele Menschen Probleme. Da helfen dann Einschlafrituale wie harmonische Musik oder ein gutes Buch, schreiben die Autoren. Geregelt wird der Wach-Schlaf-Rhythmus durch die „Innere Uhr“ – und die kann bei Langstreckenflügen ziemlich aus dem Takt geraten. Aber auch schon bei der Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit. Langschläfer Albert Einstein Dass es Frühaufsteher (Lerchen) und Langschläfer (Eulen) gibt, wissen die meisten. Auch der Schlafbedarf ist unterschiedlich. Wer hätte gedacht, dass Albert Einstein bis zu zwölf Stunden schlief? Trotzdem blieb dem Ausgeschlafenen genügend Zeit für die Entdeckung der Relativitätstheorie. Für andere kann zu viel Schlaf allerdings auch negativ sein, weil sie dann gar nicht mehr so recht in die Puschen kommen. Andere leiden unter Winterblues, gegen den allerdings…
Werner Herzog ist eine Ausnahmeerscheinung – als Regisseur, als Autor und als Mensch. Auch deshalb ist dieses Buch über sein Leben so außergewöhnlich. Herzog erzählt in „Jeder für sich und Gott gegen alle“ nicht linear, er reiht Erinnerungen aneinander. An die Kindheit in Sachrang, wo es nur im Herbst und Winter Schuhe gab und alles „in einem Zustand der Anarchie“ war. An die Frauen in seinem Leben, ohne die sein Leben „ein Nichts gewesen wäre“. Artverwandte Film-Heroen Aber dieses inzwischen 80 Jahre währende Leben war alles andere als ein Nichts. Es hat ihn durch die ganze Welt geführt, hat ihn lebensgefährliche Abenteuer erleben und Freundschaften schließen lassen. Vieles, was er erlebt hat, ist in seine Filme eingeflossen. Und die Heroen dieser Filme, schreibt er, „sind alle artverwandt“, unterschätzte Visionäre wie Echnaton, „er ein halbes Jahrtausend vor Moses eine frühe Form des Monotheismus einführte“. Kinski, der liebste Feind Immer wieder kommt der alte Herzog auf seine Kindheit zurück, auf die Care Pakete, von denen eines das Buch „Pu der Bär“ enthielt, „eine Offenbarung“. Und dann München in der Nachkriegszeit, ein Abenteuerspielplatz für die Kinder. Später die Wohnung in Schwabing und das erste Zusammentreffen mit Klaus Kinski, der Herzogs „liebster Feind“ wurde….
Zu Weihnachten zieht es viele Christen ins Heilige Land. Und damit rückt ein Krisenherd im Nahen Osten wieder ins Bewusstsein. Denn bis heute ist das Heilige Land gespalten ebenso wie Jerusalem. Und immer wieder eskaliert der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Dass das oft nicht an Israel liegt, macht die in Los Angeles lebende israelische Schauspielerin und Produzentin Noa Tishby in ihrem Buch „Israel“ klar. Israel und seine Geschichte Tishby nennt es einen „Faktencheck über das am meisten missverstandene Land der Welt“. Auf fast 200 Seiten breitet sie die Geschichte ihres Heimatlandes aus – angefangen bei biblischen Zeiten über die zionistische Bewegung, die Rückkehr der Juden während und nach dem Holocaust, die Staatsgründung, die Kibbuz, den Aufbau des Landes unter Ben Gurion, die kriegerischen Auseinandersetzungen, den Terror-Alltag bis in die – unsichere – Gegenwart. Zeitreise und Familiengeheimnisse Tishby nimmt die Lesenden mit auf eine Zeitreise und dröselt die blutigen Konflikte im und um das Heilige Land auf. Dabei integriert sie ihre Familiengeschichte und erzählt – erstaunlich ehrlich – aus dem eigenen Leben. Die Israelin ist eine eloquente Erzählerin, die sich auch moderner Stilmittel zu bedienen weiß. Denn sie will vor allem die Millennials ansprechen, die ihrer Meinung nach mit…
Sie sind reich, superreich, und mächtig – die sieben Frauen und Männer, die sich zum Bitcoin Komplott verschwören, um eine neue Welt zu gründen. Denn im gleichnamigen Roman von Andreas Brandhorst geht es um nicht weniger als die Weltherrschaft. Und darum kämpfen die Verschwörer mit allen Mitteln – auch gegeneinander. Gefährlicher Bitcoin Lange haben die Staatenlenker tatenlos zugesehen, wie die Unternehmer immer reicher und mächtiger wurden, wie Bitcoin zu einer Art Goldstandard wurde und die Leitwährungen verfielen. Es sieht so aus, als hätten die Sieben leichtes Spiel. Doch irgendwann ist auch die Politik aufgewacht, die Währungshüter sind alarmiert. Im Netz der Verschwörer Das alles interessiert Martin Freeman nur am Rand, denn er will vor allem den Mord an seinen Eltern aufklären, von dem er auf rätselhafte Weise erfahren hat. Und so geraten er und seine Hacker-Freundin Dakota mitten hinein in das Netz, dass die Sieben mit ihrem Bitcoin Komplott gespannt haben. Während die beiden immer tiefer in die Welt von Bitcoin, Blockchain und KI eintauchen, dezimiert sich die Zahl der Verschwörer. Wer ist Satoshi Nakamoto? Die Gegner sind nicht zimperlich im Umgang mit den Frauen und Männern, die sich durch ihren Reichtum unantastbar wähnten. Aber wo ist die undichte Stelle?…
Das Meer „ist in jeder Hinsicht immens“, schreibt Richard Hamblyn in der Einleitung zum gleichnamigen Buch – und es ist immens wichtig für Mensch und Tier. Allerdings überfordere es die menschliche Vorstellungskraft. Mit seinem Buch unternimmt der Engländer den Versuch „einer kulturell und geografisch geprägten Reise von den Flussmündungen bis zu den Tiefseegräben“, die mit „wahrscheinlichen Zukunftsszenarien für unsere Maritime Umwelt“ endet. Gormleys „Another Place“ Seit Homers Zeiten seien „kreative Geister wie besessen vom lockenden Sirenengesang des Meeres“ schreibt Hamblyn und präsentiert solche kreativen Geister wie den Bildhauer Anthony Gormley. Mit seiner beunruhigend realistischen Unterwasser-Installation „Another Place“ rufe Gormley den Untergang verletzlicher Küsten ebenso ins Bewusstsein wie „das Auftauchen der Menschheit aus dem Ozean vor Anbeginn der Zeit“. Strandräuber und Seebäder In den folgenden Kapiteln spürt Richard Hamblyn alten Mythen, Schiffshavarien und Strandräubergeschichten ebenso nach wie modernen Interpretationen von Meeressehnsucht oder dem Klimawandel. Er entwirrt Seemannsgarn und erklärt das moderne SeaSpeak, eine Art Basic English für die Containerschifffahrt. Er beschreibt, wie sich Fischerdörfer in Seebäder verwandelten. Und er erinnert an die „Friendly Floatees“, Plastikschwimmtiere, die von einem havarierten Frachter aus auf Weltreise gingen und neue Erkenntnisse über Meeresströmungen vermittelten. Forschung und Kunst Ein Großteil des Buches widmet sich der Meeresforschung,…
Noch ein paar Tage Urlaub? Oder Lust auf Stadtentdeckung zwischen den Jahren. Da kommen die Stadtabenteuer aus dem Michael Müller Verlag gerade recht. 2019 kam die erste Staffel heraus, die sich gleich über den ITB-Award freuen konnte. Die Idee, einen Ort nicht anhand seiner Sehenswürdigkeiten sondern durch Erlebnisse zu erkunden, passt ja auch in die Zeit. Und dass so einige der vorgestellten Abenteuer kostenlos und womöglich auch noch familienfreundlich sind, macht sie auch für Menschen mit kleinem Budget interessant. Singende Stadtführung Ganz neu in der Reihe ist Dublin. Judith Weibrecht hat sich in der irischen Hauptstadt umgesehen und ein kuriose wie spannende Tipps gesammelt. Wie wäre es zum Beispiel mit einer gesungenen Stadtführung? Oder mit dem Versuch, in der Christchurch Cathedral eine der 19 Glocken zu läuten? Mit einer Ukulele-Session im Pub Stag‘s Head? Oder einem Bummel entlang der berühmten Dublin Doors? Stadt der Toten Kostenlos ist auch ein Besuch auf dem Glasnevin Friedhof, dem James Joyce in „Ulysses“ ein literarische Denkmal gesetzt hat. 1,5 Millionen Menschen liegen in dieser Stadt der Toten begraben – mehr, als derzeit in Dublin leben. Kletterpartie aufs Stadiondach Die Stadt der Lebenden lässt sich auch vom Fluss Liffey aus erkunden. Vom Kayak aus und…
Salah Naoura kann Kinderbücher, er mag schrullige Figuren und schreibt mit viel Witz und großer Empathie für kleine Fehler. Das gilt auch für seinen neuen Kinderroman „Das Schloss der Smartphone-Waisen“, in dem er die Selfie-Sucht der Erwachsenen persifliert und hin und wieder die Lesenden direkt anspricht. Tödliche Selfies Marla hat ihre Eltern verloren, weil sie vor lauter Selfie-Fotografierlaune von einer Klippe ins Meer gestürzt waren. Und als die junge Frau damit konfrontiert wird, dass so etwas auch kleineren Kindern passieren kann, weil einfach immer mehr Eltern immer mehr Zeit mit dem Handy verbringen, als mit ihren Kindern, öffnet die Konditorin in einem alten Häuschen Berlin ein Heim für Smartphone-Waisen. So weit so gut. Gefahr durch Gentrifizierung Doch die Gentrifizierung macht auch vor Marlas Hinterhof-Idylle nicht Halt. Es droht der Rauswurf: Marlas Häuschen soll einem Neubau weichen. Was tun? Wie gut, dass die Waisenkinder so hilfsbereit und freundlich sind. Der alten Frau, die schlecht gehen konnte, haben sie über die Straße und bis nach Hause geholfen. Und dabei entdeckten sie – ein Schloss. Finstere Pläne Wäre das nicht ein wunderbares neues Heim für die Smartphone-Waisen? Die Schlossherrin Hermine fände das auch, aber ihr boshafter Sohn Henri will sie rauswerfen und das…
Nein, diese 20 Erzählungen, die der inzwischen in Berlin lebende russische Schriftsteller Dmitry Glukhovsky in dem Buch „Geschichten aus der Heimat“ zusammengefasst hat, sind keine Science Fiction wie sein Bestseller „Metro 2033“. In diesen Geschichten versucht Glukhovsky , sich darüber klar zu werden, was mit Russland passiert ist. Es sind Geschichten aus der russischen Realität noch vor dem Ukraine-Krieg, Geschichten über Menschen, die Teil eines menschenverachtenden Systems sind, das jede Vorstellungskraft sprengt. Ohne Skrupel In „Alles hat seinen Preis“ verfängt sich ein tadschikischer Gastarbeiter in einem skrupellos gesponnenem Organ-Handelsnetz. In „Sibirische Weisheit“ plagt sich ein Minister in der Mitte des Lebens mit Zukunftsängsten herum, weil er das beste Leben und die größte Machtfülle schon genossen hat. In „Die wichtigste Nachricht“ versucht ein junger Journalist vergeblich, gegen die alles erdrückende Präsidenten-Präsens durchzudringen. Im Rausch des Geldes In „Utopia“ scheitert ein selbstbewusster russischer Oligarch daran, seinen Traum von Paris zu verwirklichen, weil er sich in Frankreich so benimmt wie er es von Russland gewohnt ist: „‚Folgendes, Chef!“ wandte sich Iwan Nikolajewitsch an den Geschäftsfürher, der geradezu unschicklich braun gebrannt war, und steckte ihm einen Fünfhunderter in die Brusttasche. „Besorg uns einen guten Platz, damit ich die Glocken der Weiber gut sehen kann….
Reisen war lange Zeit in unseren Breiten eine Selbstverständlichkeit. Doch dann kam Corona, und nichts war mehr wie gewohnt. Einreiseverbote, Impfgebote, Maskenpflicht – das Reisen wurde beschwerlicher. Inzwischen sieht es so aus, als käme die alte Reisefreiheit zurück. Doch was ist mit dem Klimawandel, was mit dem Krieg in der Ukraine, der Inflation und was mit möglichen neuen Corona-Varianten? Was immer geht – auch in problematischen Zeiten – sind Reisen im Kopf. Und dazu laden die Bücher ein, die wir aus dem großen Angebot ausgesucht haben. Ob Nostalgiker, Naturfreundin, Wanderer, Fotografin oder Globetrotter – für jeden ist was dabei. Vom Zauber des Lichts German Roamers, das ist eine Community deutscher Landschafts- und Outdoor-Fotografierender. Für den Bildband „Eine Reise mit dem Licht durch Deutschland“ haben sie bekannte und unbekannte Orte zu verschiedenen Tageszeiten und in unterschiedlichster Beleuchtung fotografiert – zwischen Morgen- und Nachtlicht. Das Leipheimer Moos im Nebel etwa, die ersten von Bäumen gefilterten Sonnenstrahlen im Taunus, Nebelschleier am Allgäuer Bannwaldsee, vergoldete Hügel in der Pfalz, ein Wintermorgen in Berlin und viele, viele Sonnenaufgänge. Das Licht verwandelt das Vertraute, Sonnen- und Mondaufgänge lassen Gewohntes magisch erscheinen. Aber auch Tageslicht kann verzaubern, wenn man weiß, wie man harte Schatten vermeidet. Tipps für…