Geplant war diese moderne Herbergssuche nicht, genauso wenig wie das Baby. Aber plötzlich stand die junge Familie auf der Straße. Keine dauerhafte Bleibe in Sicht. Und so entschlossen sich die Journalisten Christina Horsten und Felix Zeltner mit ihrer kleinen Emma, in New York zu Stadtnomaden zu werden und jeden Monat ein anderes Viertel des Big Apple zu bewohnen. Das ist leichter geplant als durchgeführt. Die ganze New Yorker Vielfalt Ging am Anfang dank Freunden noch alles relativ glatt, kamen zwischendurch unerwartete Probleme hoch, die den beiden Stadtnomaden die ganzen schönen Pläne zu verhageln drohten. Aber sie haben durchgehalten, auch wenn ihre Räder in Harlem am Ende nur Gerippe waren, auch wenn Felix auf einen Betrüger hereingefallen ist, auch wenn nicht alle Wohnungen ihren Erwartungen entsprochen haben. Dafür haben sie New York in seiner ganzen Vielfalt kennen gelernt, haben neue Freunde gefunden und einen finanzierbaren Kindergarten für die kleine Emma. Raus aus der Komfortzone Den anfänglichen Unkenrufen von Eltern und Freunden zum Trotz sind sie zusammen geblieben und haben die Herausforderungen gemeinsam durchgestanden. Geholfen dabei haben ihnen die vielen positiven Erfahrungen, die sie auf ihrer Umzugsodyssee gemacht haben. Die haben sie auch über Tiefschläge getragen und ihnen immer wieder das Gefühl…
Georgien gehört zu den Reisezielen, die voll im Trend liegen – und das nicht erst seit der Frankfurter Buchmesse 2018, bei der es Partnerland war. Die georgische Literatur ist aufregend, die Sprache fremd, die Schrift mit ihren runden Schnörkeln malerisch. Wer Lust hat, in das Land zu reisen, das frühzeitig christianisiert wurde und in dem Stalin geboren wurde, kann sich Appetit und Anregungen holen in dem informativ gestalteten Bildband Highlights Georgien. Zwischen Tiflis und Kutaissi Die Autorin Eva Dietrich stellt 50 Ziele vor, der Fotograf Thomas Stankiewicz hat sie mit teilweise großformatigen Fotos in Szene gesetzt. Wer durch die 185 Seiten blättert, entdeckt die große Vielfalt des kleinen Landes – von den subtropischen Wäldern am Schwarzen Meer bis zu den Steppen an der Grenze zu Aserbaidschan, von der trendigen Hauptstadt Tiflis (Tbilisi) bis zum alten Kutaissi, möglicherweise einst Hauptstadt des antiken Kolchis). Zu sehen sind hohe Gipfel, wilde Schluchten aber auch auch mediterrane Täler und malerische Dörfer vor allem im Weinland Kachetien und natürlich uralte Klöster, Kirchen und Mönchshöhlen. Ein Museum für den Massenmörder Dietrich schreibt über die schmackhafte Küche des Landes, über Geschichte und Legenden, Glauben und Tradition, Wein und Lebenslust. Auch mit dem Schicksal deutscher Einwanderer, die in…
Was könnte man sich schlimmeres vorstellen als die Explosion eines Kernkraftwerks? Ein GAUwie damals in Tschernobyl und das mitten in Deutschland. Das bayerisch-schwäbische Gundremmingen wird bedroht. Offensichtlich von skrupellosen Tätern, die womöglich auch den Mann der Bundeskanzlerin und die Frau des französischen Präsidenten entführt haben. Doch was wollen die? Verletzliche Infrastruktur Christian von Ditfurth macht in seinem neuen hochspannenden Thriller Ultimatum apokalyptische Ereignisse möglich. Und er zeigt, wie nah wir dran sind an solchen Gefahren, wie verletzlich unsere Infrastruktur ist, wenn wirklich intelligente Täter am Werk sind. Die Polizei ist zunächst ebenso hilflos wie der Direktor des Kernkraftwerks, dem die Täter Frau und Sohn entführt haben. Es gibt zwar Forderungen an die Kanzlerin, aber die sind unerfüllbar. Der Kanzlergatte kehrt zurück ebenso wie die Präsidentenfrau – beide um eine Hand ärmer. Die wahren Täter bleiben im Hintergrund Was sind das für Täter, fragt sich der kluge und besonnene Ermittler Eugen de Bodt und versucht, sich in die Köpfe der Erpresser zu versetzen. Einen kennt er, ein geniales Superhirn, das aus dem Knast verschwand. Was sich für Bodt allmählich herauskristallisiert ist nicht weniger als eine geplante Apokalypse. Die Russen sind involviert, aber auch da gibt es Tote. Und die Täter? Ein…
Dass Hakan Nesser zu Recht als einer der besten Krimi-Autoren Schwedens gilt, unterstreicht er mit seinem neuen Roman, der weit zurück in die Vergangenheit führt. Es ist schon ein merkwürdiger Verein, der sich anno 1958 im abgelegenen Ort Oosterby gegründet hat und der noch bis ins Jahr 2012 hineinwirkt. Zwei schulische Außenseiter gründen in dem fiktiven Örtchen den „Verein der Linkshänder“, bald schließt sich ein dritter an. Später kommen noch zwei Mädchen hinzu, Zwillinge. Noch später schließt sich ein Jugendlicher an, der alsbald auf die schiefe Bahn gerät. Auf der falschen Spur Jahrzehnte später sterben vier Vereinsmitglieder bei einem Hotelbrand. Ein Zwilling überlebt, weil er bei der seltsamen Reunion nicht dabei war. Weil der fünfte Linkshänder nicht mit verbrannte, scheint der Fall schnell gelöst. Er war wohl der Täter, wie der damals ermittelnde Kommissar Van Veeteren und seine Kollegen meinten. Es mussten weitere 20 Jahre vergehen, bis der mittlerweile längst im Ruhestand Lebende erkennt, dass er damals auf der falschen Spur war. Die Leiche des als Mörder Verdächtigten ist aufgetaucht – und Van Veeteren gefordert. Hakan Nesser holt in seinem neuen Krimi weit aus und bringt dabei auch seine Kommissare Van Veeteren und Barbarotti zu gemeinsamen Ermittlungen in einem überaus…
Als „Gelegenheit zur Selbstbestimmung“ sieht Gale Straub, Gründerin der Plattform „She-Explores.com“ die Erfahrung eines „Roadtrips“. In dem Buch She explores versammelt sie Geschichten von Outdoor-Frauen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen den Aufbruch gewagt haben: Künstlerinnen, Abenteurerinnen, Fotografinnen aber auch Mütter mit Baby, Frauen mit Hunden, ja ganze Familien. Und sie gibt Tipps für alle Frauen, die sich auf den Weg machen wollen. Mut machende Essays Sechs Kapitel widmen sich den unterschiedlichen Outdoor-Typen: Enthusiastinnen, Kreativen, Gründerinnen und Profis, Nomadinnen, Heimatsuchenden und Botschafterinnen. Es sind meist kurze Texte, Mut machende sind darunter wie der Essay über die heilende Kraft der Wildnis, die einer Frau nach einem Schädel-Hirn-Trauma den Weg in ein erfülltes Leben geöffnet hat. Oder die Aussage einer jungen Frau mit Cerebralparese, einer spastischen Lähmung, die dank einer ExoSym-Funktionsschiene (fast) mit Gesunden mithalten kann. „Alle behinderten Menschen möchten einfach nur gleichbehandelt werden, auch wenn sie sich anders bewegen und anders aussehen“, macht sie klar. Oder die Geschichte einer saudischen Leichtathletin, der derzeit für Tokio 2020 trainiert. Mit der Geige in die Berge Eine der Frauen erkundet die Berge mit der Geige, andere tun es mit dem Zeichenstift und noch mehr mit der Kamera. Immer aber wollen sich die Frauen ihrer selbst…
Salman Rushdie ist ein großartiger Geschichtenerzähler, ein belesener Mann, ein kritischer Zeitgenosse. Das alles spielt mit rein in seinen ausufernden Roman Quichotte. Auf 460 Seiten entwickelt der in Indien geborene Autor eine Geschichte, in der Reales mit Fiktionalem, Paranoisches mit Zukünftigen verschmilzt. Die Leser fühlen sich wie in einer Geisterbahn, die noch dazu Achterbahn fährt. Die Loopings sind Zeitsprünge, die den Leser manchmal ebenso überfordern wie die vielen Anspielungen auf Literatur, Kino und TV. Alles erfunden Dies ist kein Buch für Eilige, auch keines, das sich als Bettlektüre eignet. Rushdie fordert seine Leser, will sie zum Nachdenken zwingen, indem er ihnen eine unmögliche Erzählung auftischt. Der Autor erfindet einen – erfolglosen – Serienautor, der einen Helden erfindet, der sich wie einst Don Quichotte auf eine Quest begibt, um die Liebe seines Lebens, einem Reality-Show-Star zu erobern. Dabei wird er von seinem – erfundenen – Sohn Sancho unterstützt. Alle diese erfundenen Figuren sind indischen Ursprungs wie ihr ursprünglicher Autor und alle haben wohl etwas mit ihm gemein. Eine Abrechnung mit dem „Land der Freien“ Im Lauf der wild wuchernden Geschichte entwickeln sie ein Eigenleben, Erfahrungen und Erlebnisse werden mehrfach gespiegelt. Diese Dopplungen fordern viel Aufmerksamkeit. Denn Rushdies mitreißender Tanz zwischen Sein…
Der erste Eindruck: geheimnisvoll, schwarzer Einband, goldfarbener Titel Das Erbe. „Der Autor möchte unerkannt bleiben“, teilt der Verlag mit. „R.R. Sul ist ein Pseudonym.“ Und geheimnisvoll ist die ganze Geschichte um einen Mann, dem es nur kurz vergönnt ist, ein richtiges Leben im Falschen zu finden, auch wenn er schon früh die Möglichkeit von Macht und Manipulation begriffen hat. Als Kind ein Außenseiter Schon als Kind hat seine Mutter Wolf als Außenseiter abgestempelt, als junger Mann spielt er diese Rolle weiter, igelt sich ein in einem Alltag aus Arbeit, Essen, Schlafen. Bis die Jugendliebe die selbst gewählte Isolation durchbricht. Da scheint es, als stünden plötzlich alle Türen offen: „Mit Lina verheiratet zu sein fühlte sich an, wie etwas erreicht zu haben. Etwas, das ich nicht für möglich gehalten hätte, da der Gedanke, etwas zu erreichen, nie eine Bedeutung für mich gehabt hatte. Jetzt war er da… Ich wollte alles richtig machen. Vor allem wegen Lina. Meiner Frau.“ Der Sohn als Hoffnungsträger Sie will ein Kind, er fügt sich. Und dann kommt Karl auf die Welt, der Junge, der so ganz anders ist als sein Vater: „Karl war jemand, dem alles zuflog… Betrat er einen Raum, sahen ihn die Leute an……